So viel Zusatzbeitrag verlangen die Krankenkassen 2025
Utting, 15.01.2025 (lifePR) - So ermitteln Sie Ihren Kassenbeitrag
Wenn Sie Kassenbeiträge sparen wollen, sollten Sie zuerst die Höhe des Zusatzbeitrags Ihrer Krankenkasse ermitteln. Die Krankenkassen beraten erst kurz vor Jahresende über die Höhe ihrer Zusatzbeiträge für das folgende Jahr.
Tipp: Eigentlich gilt, dass die Kassen ihre Mitglieder anschreiben und die Erhöhung des Zusatzbeitrags mitteilen müssen. Jedoch durften die Kassen in der Vergangenheit diese Praxis für eine kurze Zeit zwischen Oktober 2022 und Juni 2023 ruhen lassen, es genügte eine Information auf der Homepage oder in der Mitgliederzeitung. „Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass die Kassen alle zuverlässig zur bewährten Praxis zurückkehren. Versicherte sollten unbedingt selbst auf der Homepage ihrer Krankenkasse nachschauen, ob der Zusatzbeitrag erhöht wurde und um wie viel“, rät Stefan Kreuzer, Gesundheitsexperte von der Verbraucherzentrale Bayern.
Um Ihnen die ganze Bandbreite der Zusatzbeiträge aufzuzeigen, haben wir in der folgenden Tabelle Beitragssätze der großen Krankenkassen (Auswahl) zusammengetragen sowie Beitragssätze von Kassen, die zumindest ein kleines bisschen weniger als den Durchschnittsbeitragssatz verlangen (Auswahl) als auch von Kassen, die zu den teuersten gehören. Der Tabelle können Sie auch entnehmen, um wie viel die Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag jeweils im Vergleich zum Jahr 2024 erhöht haben.
- Deutlich wird bei dem Vergleich, dass der Zusatzbeitrag erheblich variiert von Kasse zu Kasse, einige Kassen um mehr als das Doppelte erhöht haben (BIG direkt gesund, Hkk, Techniker) und sehr viele Kassen einen Zusatzbeitrag von über drei Prozent verlangen.
- Die BKK firmus bleibt eine der günstigsten bundesweit geöffneten Krankenkassen im Jahr 2025 mit einem Zusatzbeitrag von 1,84 Prozent und ist damit auch eine der wenigen, die überhaupt unter der Zwei-Prozent-Marke liegt.
- Lange hat die Handelskrankenkasse Hkk den Spitzenplatz der günstigsten bundesweit geöffneten Krankenkasse eingenommen. Ab 2025 muss sie nun auch deutlich erhöhen, um 1,21 Prozentpunkte auf 2,19 Prozent. Sie gehört aber weiterhin zu einer der günstigsten Krankenkassen.
- Auch die Techniker Krankenkasse, Deutschlands größte Kasse, hat ihren Zusatzbeitrag um etwas mehr als das Doppelte erhöht, bleibt aber knapp unter dem durchschnittlichen Beitragssatz und zählt damit noch zu den günstigeren Kassen.
- Bei den AOKs und den BKKs zeigt sich die ganze Bandbreite an Beiträgen. Hier können Versicherte in regional geöffneten Kassen noch günstigere Angebote finden.
- Mit Abstand die teuerste Krankenkasse ist die Knappschaft mit 4,4 Prozent Zusatzbeitrag.
Zwei weitere Rechenbeispiele veranschaulichen, wie viel Sparpotenzial im Zusatzbeitrag steckt. Wir vergleichen jeweils, was es ausmacht, von einer teuren Kasse zur günstigsten Krankenkasse (BKK firmus) zu wechseln:
Beispiel I: Bei einem Bruttoeinkommen von 3.000 Euro zahlt ein Versicherter bei der KKH 3,78 Prozent Zusatzbeitrag, 56,70 Euro im Monat, 680,40 Euro im Jahr an Zusatzbeitrag (Arbeitnehmeranteil).
Bei einem Wechsel zu BKK firmus mit 1,84 Prozent Zusatzbeitrag fallen für Arbeitnehmer dagegen nur 27,60 Euro im Monat an, 331,20 Euro im Jahr.
Ein Wechsel von der KKH zur BKK firmus bringt eine Ersparnis von 29,10 Euro im Monat beziehungsweise 349,20 Euro im Jahr.
Beispiel II: Bei einem Bruttolohn in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze von 5.512,50 Euro im Monat wirkt sich das Sparpotenzial noch erheblicher aus:
Zusatzbeitrag KKH (3,78 Prozent): 104,19 Euro pro Monat (1.250,24 Euro im Jahr)
Zusatzbeitrag BKK firmus (1,84 Prozent): 50,72 Euro pro Monat (608,58 Euro im Jahr)
Sparpotenzial: 53,47 Euro pro Monat (641,66 Euro im Jahr)
Fazit: Wer ein hohes Einkommen hat, sollte unbedingt einen Wechsel zu einer günstigeren Kasse erwägen, denn die Ersparnis kann durchaus bei mehreren Hundert Euro im Jahr liegt. Es gibt kaum Zusatzleistungen, die ein solches Sparpotential aufwiegen können. Was es mit den Zusatzleistungen auf sich hat, erfahren Sie im Text weiter unten.
Tipp: Ob eine Kasse einen hohen oder niedrigen Beitragssatz erhebt, sagt nichts aus über die Qualität einer Kasse, den Service, den Umfang der Zusatzleistungen oder die Genehmigungspraxis von antragspflichtigen Leistungen.
Privatversicherte: So sind sie von steigenden Beiträgen betroffen
Während die Nachrichtenkanäle alle von den steigenden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenkasse berichten, vollzieht sich die drastische Erhöhung in der privaten Krankenversicherung (PKV) zum neuen Jahr fast unbemerkt von der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei sind die Erhöhungen zuweilen einschneidend und treffen „die breite Masse“, sagt Stefan Kreuzer, Gesundheitsexperte bei der Verbraucherzentrale Bayern: „Die Beiträge steigen durchschnittlich zwischen 25 und 30 Prozent”. Erstmals seien auch Beamte betroffen, die teilweise eine Beitragssteigerung von 20 bis 25 Prozent hinnehmen müssten.
Privatversicherten bleibt oft nur, innerhalb ihres Tarifs an den Kosten zu schrauben. Um Beiträge zu sparen, könnte man etwa auf Leistungen im Bereich stationäre Versorgung verzichten, etwa auf die Unterbringung im Ein- und Zweibettzimmer sowie die Chefarztbehandlung, meint Verbraucherschützer Kreuzer. Ebenso könne man erwägen, Leistungen beim Zahnersatz zu senken, zum Beispiel von 100 Prozent Kostenübernahme auf 80 Prozent. Denkbar wäre auch, den Selbstbehalt zu erhöhen. Allerdings sollten Angestellte wissen, dass sich der Arbeitgeber zwar an den Krankenkassenbeiträgen zur Hälfte beteiligt, nicht aber am Selbstbehalt.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, in einen Standard- oder Basistarif der Privaten zu wechseln. Das ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich und mit Leistungseinschränkungen verbunden. Dazu sollte man sich vorher unbedingt beraten lassen, rät Kreuzer.
Wann gelingt eine Rückkehr in die GKV?
Oftmals wünschen sich Privatversicherte angesichts jährlich steigender Beiträge die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung. Das ist aber schwierig und nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Vor allem gilt eine Altersgrenze: Versicherte müssen unter 55 Jahre alt sein. „Deshalb gilt der Tipp für alle, die jünger sind, sich beraten zu lassen, unter welchen Umständen eine Rückkehr in die GKV möglich ist“, so Kreuzer.
Tipp: Im Alter steigen die Kosten für die private Krankenversicherung stark an. Auch für Familien und Selbstständige, die wenig verdienen, wird die private Absicherung teuer. Ein Wechsel von der PKV zur GKV ist schwierig, aber nicht unmöglich. Wann und wie der Wechsel von der PKV zur GKV gelingt, erfahren Sie auf biallo.de in einem gesonderten Ratgeber zu diesem Thema.
Den komplettenbiallo.deRatgeber zu m Thema Krankenkassenbeiträge 2025 gibt es hier:https://link.biallo.de/z2jlxnd0/