So funktioniert ein Mercedes Automatikgetriebe
Das Mercedes Benz Automatikgetriebe erleichtert den Schaltprozess durch den automatischen und angenehmen Gangwechsel beim Fahren. Um dies zu gewährleisten, verbaut Mercedes hochentwickelte Techniken und Mechaniken in ihrem Schaltgetriebe. Der Motor kann beim Fahren immer im optimalen Drehzahlbereich arbeiten und das Getriebe sorgt, je nach Abstimmung des Systems, für eine komfortable Dynamik. Außerdem sind aktuelle Automatikgetriebe heutzutage günstiger im Verbrauch im Vergleich zur Vergangenheit.
Oftmals wird argumentiert, es sei langweilig oder wenig anspruchsvoll, ein Automatikfahrzeug zu fahren, da man als Fahrer selbst kaum noch etwas machen müsse. Allerdings bringt diese Tatsache einen großen Vorteil mit sich, denn man kann sich viel effizienter auf die Straßenumgebungen und -begebenheiten sowie auf den Verkehr konzentrieren. Somit ermöglicht einem das Automatikgetriebe eine sicherere Fahrweiße durch mehr Konzentrationsmöglichkeiten.
Die praktische Anwendung
Im Prinzip ist das Fahren eines Automatikautos relativ einfach. Sofern man im Vorhinein mit einem manuellen Schaltwagen gefahren ist, dauert es aber häufig eine gewisse Zeit, sich umzugewöhnen. Nicht selten wird der linke Fuß beim Versuch zu Kuppeln ins Leere treten. Aber das vergeht mit der Zeit und man gewöhnt sich schnell an die einfache Bedienung der automatischen Schaltung.
In der Anwendung muss der Hebel zur Gangwahl auf „D“ (Drive) gestellt werden. Vorher muss, wie auch bei jedem anderen Wechsel mit dem Hebel, die Bremse betätigt werden. Beim Loslösen der Bremse rollt das Auto im Drive-Modus langsam los, es fährt mit Standgas an. Die Auswahl „R“ steht für den Rückwärtsgang, „N“ für den neutralen Gang, bzw. für den Leerlauf und „P“ steht für Parken. Sowohl Gas- als auch Bremspedal befinden sich an derselben Stelle wie bei einem manuellen Schaltwagen und sind demnach auch beide mit dem rechten Fuß zu bedienen. Wer nicht komplett auf das manuelle Schalten verzichten möchte, hat bei neueren Automatikfahrzeugen oftmals die Möglichkeit auf eine Halbautomatik. In dem Fall kann neben der automatischen Schaltung zusätzlich mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad manuell geschaltet werden.
Das Getriebe im Detail
Die wichtigste Technik im Getriebe ist das sogenannte Planetengetriebe, ein Zahnrad- oder Reibradgetriebe als Bindungsglied zwischen Motor und Applikation. Die Hauptfunktion ist es, Drehmoment sowie Drehzahl zu wandeln und Massenträgheiten anzupassen. Die Verzahnung stellt die Kernessenz eines solchen Getriebes dar. Die vom Motor angetriebene zentrale Komponente nennt sich Sonnenrad, da sich die Zahnräder (Planetenräder) im Getriebe um dieses Rad drehen. Die Sonne stellt hierbei einen einfachen Vergleich dar, denn unsere Planeten im Universum drehen sich ebenfalls um die Sonne. Das Sonnenrad ist also die Antriebskomponente eines Mercedes Automatikgetriebe. Die Umlaufbahn der Zahnräder wird vom Hohlrad im Gehäuse vorgegeben. Die Zahnräder sind dabei mit einem Radträger verbunden, welcher die Antriebskraft weiterleitet. Drei bis fünf Planetenräder kreisen um das zentrierte Sonnenrad und abhängig davon, welches dieser Räder angetrieben oder abgebremst wird, sind mit nur einem Planetensatz drei Schaltgänge umsetzbar. Demnach werden für vier Gänge mindestens zwei Planetensätze benötigt. Für die Fünf- und Sechsstufen Automatik wird jedoch jeweils ein weiterer Satz benötigt, da es Überschneidungen bei den entsprechenden Übersetzungen gibt. Für fünf Gänge werden also drei Sätze benötigt und für sechs Gänge vier. In den aktuellen Mercedes Benz Fahrzeugen werden Automatikgetriebe mit maximal neun Stufen verbaut. Die 9G-Tronic Getriebe sind beispielsweise bei den neuesten Modellen der C-, E,- und S-Klasse vorzufinden.
Der Schaltprozess
Die Planetensätze werden mit Kupplungen und Bremsen, bestehend aus gestapelten Lamellen mit Innen- und Außenverzahnungen geschaltet. Die Ausführung des Schaltprozesses ist im Kanalsystem des Schaltschieberkastens festgelegt. Bei diesem System spricht man häufig von dem „Gehirn“ des Mercedes Automatikgetriebe, da dieses den Windungen eines menschlichen Gehirns ähnelt.
Wie das Getriebe beim Fahren schaltet, bzw. wann es schaltet, hängt von sämtlichen Faktoren wie Geschwindigkeit, Drehmoment oder Gaszufuhr ab. Das Getriebe geht also automatisch auf die Begebenheiten und auf die Ausführungen des Fahrers ein und setzt diese mit sofortiger Wirkung um. Demnach kann es auch zu uneinsichtigen Schaltvorgängen kommen, sofern das Getriebe keine klaren Einflüsse erkennen kann. Bei einem kontinuierlichen Beschleunigungsprozess wird das Automatikgetriebe durchgehend reibungslos schalten, sodass die bestmögliche Fahrleistung erzeugt wird. Bei unregelmäßiger Beschleunigung mit mehrfachen Bremsungen und ungleichmäßigen Geschwindigkeitsveränderungen kommt es häufig zu unsauberen Schaltvorgängen, da das Getriebe nicht den gewünschten Vorgang des Fahrers definieren kann. Die automatischen Schaltvorgänge werden bei Mercedes im Werk an die entsprechenden Modelle angepasst. Eine Limousine wie z.B. eine serienmäßige E-Klasse wird in der Regel komfortabel und weniger sportlich gefahren. Dementsprechend ist auch das Automatikgetriebe angepasst. Die sportlichen Coupés sowie sämtliche AMG-Modelle hingegen reagieren auf eine schnelle Beschleunigung und schalten entsprechend härter und weniger komfortabel. Man sollte also beim Kauf eines neuen Mercedes Benz wissen, welche Fahrweiße man sich von seinem künftigen Fahrzeug wünscht und welcher Typ Autofahrer man selbst ist.