Sinkende Schuldenquote trotz steigender Staatsverschuldung: Ein Balanceakt der Bundesrepublik Deutschland
Die Staatsschulden Deutschlands belaufen sich nach aktuellen Berechnungen der Bundesbank auf etwa 2,69 Billionen Euro, was einem Anstieg um 57 Milliarden Euro entspricht. Dabei verzeichnete der Bund mit einer Zunahme von 36 Milliarden Euro den größten Anstieg. Erfreulicherweise fiel das Wachstum der Gesamtschulden im Vergleich zum Vorjahr jedoch moderater aus.
Während die absoluten Schulden steigen, zeigt sich die Schuldenquote als Lichtblick: Sie sank zum dritten Mal in Folge - um 0,4 Punkte - und beträgt nun 62,5 Prozent der nominalen Wirtschaftsleistung. Dennoch missachtet Deutschland damit die Maastricht-Obergrenze von 60 Prozent, wie dies auch für andere Euro-Länder gilt. Diese Obergrenze hatte Deutschland zuletzt 2019 mit einem Wert von 58,7 Prozent eingehalten. Die Auswirkungen der Pandemiejahre und die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs haben die Schuldenquote erneut erhöht.
Ein entscheidender Faktor für die Begrenzung der Schuldenzunahme war der geschickte Umgang mit Bankeinlagen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen verzeichneten im vergangenen Jahr ein Defizit von 118,8 Milliarden Euro. Doch dank der Nutzung vorhandener Bankeinlagen und Rückzahlungen vorheriger Hilfskredite konnte der Bund seine Schuldenaufnahme eindämmen.