Silicon Valley im Spannungsfeld der Politik: Ben Horowitz setzt auf Kamala Harris
In einer überraschenden Wendung der politischen Landschaft im Technologie-Mekka hat Ben Horowitz, Mitgründer von Andreessen Horowitz, öffentlich gemacht, eine bedeutende Spende für die Wahlkampagne von Kamala Harris und Tim Walz zu leisten. Dies nur wenige Wochen nachdem er gemeinsam mit Marc Andreessen, entgegen der Tradition langjähriger Demokraten, Unterstützung für den republikanischen Rivalen Donald Trump bekundet hatte.
Horowitz informierte am vergangenen Freitag die Mitarbeiter seiner Venture-Capital-Firma über seine und seiner Frau Felicias Absicht, die demokratische Kandidatin zu unterstützen. Die Horowitz‘ pflegen seit einem Jahrzehnt eine persönliche Freundschaft mit der Vizepräsidentin, was sie zu diesem Schritt bewegt hat. In einer Mitteilung, die der Financial Times vorliegt, schrieb er von einer beträchtlichen Spende an Organisationen, die die Harris-Walz-Kampagne unterstützen.
In der von zunehmenden Spaltungen geprägten Technologiegemeinde löste die Ankündigung der Unterstützung Trumps einige Aufruhr aus. Mitte Juli hatte Andreessen Horowitz, zusammen mit Elon Musk und PayPal-Mitgründer Peter Thiel, ihre Unterstützung für Trump bekanntgegeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Biden-Administration wegen ihrer aus Sicht der Tech-Elite destruktiven Technologiepolitik kritisiert.
Jedoch änderte sich die politische Lage unlängst, als Präsident Joe Biden seinen Rückzug aus dem Rennen verkündete, was die Unterstützung für Harris im demokratischen Lager festigte. Horowitz befindet sich nun in einem Dilemma zwischen seiner Treue zur Firmendifferenzierung und der persönlichen Freundschaft mit Harris.
Trotz seiner Spende bleibt die Strategie der Firma bezüglich Trumps Unterstützung in technologierelevanten Bereichen wie Kryptowährungen und künstlicher Intelligenz unverändert. Die Firmenpolitiker arbeiten nach wie vor darauf hin, beide politische Lager für die eigenen Interessen zu gewinnen. Das Unternehmen möchte nicht alle „Eier in einen Trump-Korb“ legen.
Die interne Kommunikation, berichtet zuerst von Axios, gibt preis, dass trotz Horowitz' positiver Einschätzung von Harris keine klaren Technologiepolitiken seitens der Harris-Walz-Kampagne kommuniziert wurden. Daher wird Andreessen Horowitz seine strategische Position vorerst nicht ändern. Trotz scharfer Kritik an der Biden-Administration in technologischen Angelegenheiten, bleibt das Unternehmen pragmatisch.