Selenskyj kritisiert verstärkte russische Angriffe trotz angekündigter Waffenruhe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutliche Worte an Russland gerichtet, nachdem die von Moskau angekündigte Waffenruhe offenbar nicht eingehalten wurde. Wie Selenskyj auf der Plattform X mitteilte, habe es eine Zunahme von Angriffen gegeben, darunter auch Drohnenangriffe. Besonders betroffen ist das Donezk-Gebiet, speziell um die Städte Pokrowsk und Siwersk. Trotz des schweren Beschusses sei es erfreulich, dass kein Luftalarm ausgelöst worden sei, so der Präsident.
Im Gebiet um Torezk sind ukrainische Einheiten in einen Hinterhalt geraten, berichtete Selenskyj weiter. Dabei habe es unter den Verteidigern Verluste gegeben, wobei Selenskyj keine konkreten Zahlen nannte. Er versprach, dass die verantwortlichen russischen Soldaten zur Rechenschaft gezogen würden.
Die Eskalation wirft erneut die Frage auf, ob Kremlchef Wladimir Putin seine Truppen nicht kontrolliert oder möglicherweise kein Interesse an einem Ende des Konflikts hat. Zuvor beschuldigte die russische Seite ihrerseits die ukrainischen Streitkräfte, die Waffenruhe mehrfach verletzt zu haben. Beide Parteien betonen, dass Angriffe mit Gegenfeuer beantwortet werden, jedoch können diese Behauptungen unabhängig nicht bestätigt werden.
Trotz dieser Entwicklungen beharrt Selenskyj auf einer umfassenden Dokumentation aller Verstöße der russischen Seite. Diese Berichte sollen den westlichen Partnern übermittelt werden, um internationalen Druck aufzubauen. Zwischen Mitternacht und Mittag gab es nach Angaben der Ukraine 26 russische Angriffe. Angesichts dessen erneuerte Selenskyj seine Forderung an Moskau nach einer 30-tägigen Waffenruhe, die nach Ostern beginnen soll, um den Weg für diplomatische Gespräche zu ebnen. Ein früherer US-Vorschlag für eine solche Waffenruhe wurde von Putin zwar in Betracht gezogen, jedoch blieb er bei seinen Maximalforderungen.