Selenskyj drängt auf Klarheit: Waffenruhe als Chance für Friedensgespräche
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut den Vorschlag eines gegenseitigen Verzichts auf Angriffe gegen zivile Einrichtungen bekräftigt. In seiner abendlichen Ansprache bekundete er, dass das Angebot seitens der Ukraine weiterhin bestehe, und unterstrich seine Erwartung einer klaren Reaktion aus Moskau. Der Kremlchef Wladimir Putin hatte zwar prinzipiell Offenheit für eine Einigung signalisiert, jedoch Bedenken vorgebracht, die möglicherweise in bilateralen Gesprächen ausgeräumt werden könnten.
Selenskyj verwies auf die positiven Erfahrungen während der Osterwaffenruhe, die er als Beweis dafür sieht, dass ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine grundsätzlich machbar ist. In dieser Phase sei es zu keinem Luftalarm gekommen, und an bestimmten Frontabschnitten habe sogar Kampfesklarheit geherrscht. Für den ukrainischen Präsidenten liegt der Schlüssel in einem konkreten Befehl aus Moskau, das Feuer einzustellen. Ohne einen solchen klaren Befehl sei ein nachhaltiger Waffenstillstand nicht denkbar.
Die über das Osterfest von Putin überraschend angeordnete kurze Waffenruhe wurde von beiden Seiten als größtenteils eingehalten anerkannt, wenngleich es gegenseitige Vorwürfe über Verstöße gab. In den diplomatischen Auseinandersetzungen buhlen sowohl die Ukraine als auch Russland um die Gunst von US-Präsident Donald Trump, der kürzlich eine rasche Einigung angemahnt hatte. Für Putin ist hierbei entscheidend, ein Maß an Entgegenkommen zu zeigen, das Trump von weiterer Unterstützung der Ukraine abhält. Selenskyj, hingegen, betont seine Gesprächsbereitschaft, um keine Unterstützung zu verlieren.