Schwieriger Zugang zu Kapital für deutsche Mittelständler
Der deutschen Mittelstandslandschaft wird der Zugang zu Bankkrediten zunehmend verwehrt. Nach aktuellen Erhebungen der KfW beklagen im vierten Quartal immerhin 32 Prozent der kreditinteressierten mittelständischen Unternehmen ein restriktives Verhalten der Banken. Diese Zahl markiert den höchsten Wert seit 2017, als die aktuelle Befragungsmethodik eingeführt wurde.
Besonders betroffen sind Firmen aus Großhandel, Industrie und Einzelhandel, die mit einer angespannten Geschäftslage und gedämpften Absatzerwartungen kämpfen. "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen es den Unternehmen schwer", erklärt Jenny Körner, Finanzmarktexpertin bei KfW Research, und verweist auf die hart angezogenen Kreditstandards der Banken.
Im Rahmen ihrer vierteljährlichen Analyse kooperiert die KfW mit dem Münchner Ifo-Institut und befragt dafür monatlich rund 9.000 Unternehmen, darunter etwa 7.500 Mittelständler, differenziert nach Branche und Unternehmensgröße.
Trotz sinkender Zinsen zeigt sich, dass das Interesse an Krediten im vierten Quartal weiterhin deutlich hinter dem langfristigen Durchschnitt zurückblieb. Lediglich 21 Prozent der mittelständischen Unternehmen äußerten einen Kreditbedarf. Die andauernde Wirtschaftskrise und politische Unsicherheiten lassen viele Unternehmen vor langfristigen Kreditverträgen zurückschrecken.