Schweiz setzt auf Entspannung im Zollstreit mit den USA
Die Schweizer Regierung verzichtet aktuell auf Gegenmaßnahmen gegen die von den USA geplanten Zollauflagen. Dies erklärte man in Bern mit Blick auf die speziellen Herausforderungen, denen die Schweiz durch die US-Zölle ausgesetzt ist, die von Präsident Donald Trump mit 31 Prozent angekündigt wurden. Eine Eskalation der handelspolitischen Spannungen sei nicht im Interesse des Landes, so die Regierung weiter.
Gegenmaßnahmen könnten die Schweizer Wirtschaft belasten, insbesondere durch höhere Importkosten aus den Vereinigten Staaten. Die Eidgenossenschaft hat seit 2024 alle Industriezölle abgeschafft, wodurch 99 Prozent der US-Importwaren zollfrei in die Schweiz gelangen können. Der Handelsüberschuss der Schweiz, insbesondere durch Exporte der chemisch-pharmazeutischen Industrie und den Goldhandel, birgt kein unmittelbares Risiko.
Wesentlich gelassener als die EU-Kommission kommentierte die Schweizer Regierung die Zollankündigung: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter bezeichnete auf der Plattform X die Entscheidung als zur Kenntnis genommen. Die Haltung wurde von Ed McMullen, einem ehemaligen Botschafter der USA in der Schweiz und engen Trump-Vertrauten, gelobt. Er hob hervor, dass die Schweiz mit ihrer ruhigen Reaktion den Grundstein für ein weiteres Wachstum der Handelsbeziehungen gelegt habe.