Schwankungen am US-Anleihemarkt: Politische Spannungen um Fed-Chef Powell beunruhigen
US-Staatsanleihen zeigten am Montag eine leichte Schwäche, während die Renditen auf bemerkenswerte 4,36 Prozent anstiegen. Diese Entwicklung ist nicht ohne Grund, denn wie auch in anderen Anlageklassen spiegelt sich eine allgemeine Unsicherheit wider, die durch Spekulationen über eine mögliche Amtsenthebung von US-Notenbankchef Jerome Powell entfacht wurde.
Dies alles beginnt mit der Unzufriedenheit von Donald Trump, der wiederholt die Haltung der Federal Reserve kritisiert hatte, die Zinsen unverändert zu belassen. Am Freitag trat Kevin Hassett, Berater des Nationalen Wirtschaftsrats, vor die Öffentlichkeit und erklärte, der Präsident erwäge, ob er die Befugnis habe, Powell zu entlassen. Chicagos Fed-Präsident Austan Goolsbee hob in einem gehaltvollen Statement am Sonntag hervor, dass die Unabhängigkeit der Zentralbanken eine essenzielle Grundlage für deren effizientes Arbeiten darstelle.
Trump ist am Montag erneut in die Offensive gegangen und äußerte auf der Plattform Truth Social, dass "praktisch" keine Inflation herrsche, weshalb „präventive Senkungen“ der Leitzinsen vorzunehmen seien. Allerdings weist die Federal Reserve darauf hin, dass der von ihr favorisierte Inflationsindikator weiterhin über den angestrebten Zielwerten liegt, was die Diskussion um die richtige Zinspolitik anheizt.