Schwangerschaftsabbruch in den USA: Harris warnt vor einer "Gesundheitskrise"
Inmitten der weiterhin scharfen Auseinandersetzungen um das Abtreibungsrecht in den Vereinigten Staaten, hat US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei einem Besuch einer Einrichtung der Organisation Planned Parenthood die alarmierenden Zustände in der weiblichen Gesundheitsversorgung angeprangert. Während ihres Besuchs in einer Klinik in St. Paul, Minnesota, die auch Schwangerschaftsabbrüche anbietet, wies Harris auf die schwerwiegenden Folgen hin, die das Kippen des historischen Abtreibungsrechts durch den Obersten Gerichtshof vor fast zwei Jahren nach sich gezogen hat. Die US-Vizepräsidentin machte deutlich, dass in vielen Bundesstaaten Frauen die notwendige Notfallversorgung verwehrt bleibt, da Ärztinnen und Ärzte aus Furcht vor strafrechtlicher Verfolgung zögern, medizinische Hilfe zu leisten. Diese Befürchtung resultiert aus den Gesetzen einzelner Staaten, die diese Versorgung limitieren oder gänzlich untersagen. Dieses historische Ereignis zog politische Schockwellen durch das Land und führte zu einem rechtlichen Flickenteppich in der Abtreibungsgesetzgebung. Sowohl Anhänger als auch Gegner des Abtreibungsrechts befinden sich in einem stetigen Konflikt, in dem es darum geht, den Zugang entweder zu beschränken oder ihn zu verteidigen. Derzeit ist die Rechtslage fragmentiert und strengen Einschränkungen unterworfen, wobei mehr als ein Dutzend Staaten Schwangerschaftsabbrüche praktisch untersagt haben. In ihrer Stellungnahme beschrieb Harris die momentane Lage als eine "Gesundheitskrise" und bezog sich auf "Extremisten", die gezielt Frauen den Zugang zur notwendigen Gesundheitsversorgung entziehen. Mit bewegenden Worten zitierte sie Berichte von Frauen, die unter prekären Bedingungen Fehlgeburten erlitten haben. Als dezidierte Verfechterin des Rechts auf Abtreibung, liegt Harris dieser Themenkomplex besonders am Herzen, was durch ihre verstärkte Fokussierung darauf nach dem Urteil des Supreme Court zusätzlich unterstrichen wird. Noch immer zeigt sich in Umfragen, dass die Mehrheit der US-Bevölkerung hinter dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch steht und die Demokraten erwarten, dass dies ein mobilisierendes Thema für die Wählerschaft sein kann. Auf der anderen Seite weichen viele Republikaner dem Thema aus, erkennend, dass ihre strikten Positionen zur Abtreibung nicht überall auf offene Ohren stoßen. (eulerpool-AFX)