Sartorius im Aufwind: Bioprozesstechnik sorgt für Kurserholung
Die Aktien des Laborzulieferers Sartorius erlebten am Mittwoch einen deutlichen Aufwärtstrend, beflügelt durch die positive Performance im Bereich der Bioprozesstechnik und optimistische Prognosen. Die DAX-notierten Vorzugsaktien kletterten zeitweise auf über 212 Euro, was dem Kursniveau von Anfang April entspricht. Dies liegt vor dem Hintergrund der Turbulenzen, die durch das aggressive Zollpaket von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden. Insgesamt stiegen die Sartorius-Aktien zuletzt um 4,4 Prozent auf 202,60 Euro und führten damit den etwas schwächeren DAX an, nachdem sie in der Vorwoche auf ein Fünfjahrestief von rund 166 Euro gesunken waren.
Das Unternehmen aus Göttingen sieht sich gut gerüstet gegen mögliche Zollprobleme aus den USA und verfügt über ein robustes internationales Netz an Produktionsstätten, einschließlich in den USA. Vorstandschef Joachim Kreuzburg betonte die Fähigkeit, etwaige Zölle an Kunden weitergeben zu können, und sieht in dem Szenario kein unkontrollierbares Risiko.
Auch die französische Tochtergesellschaft Sartorius Biotech Stedim erzielte am Mittwoch beeindruckende Kursgewinne. Nach der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal stieg die Aktie um 6,0 Prozent auf 183,25 Euro. Analyst Charles Weston von RBC lobte insbesondere das starke Geschäft mit Verbrauchsmaterialien und die Profitabilität, die den Ausblick von Sartorius unterstütze.
Die Geschäftszahlen von Sartorius für das erste Quartal wurden von Händlern und Analysten positiv aufgenommen. Das starke Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz sowie der über den Erwartungen liegende Margenausblick sorgten für Zuversicht. Analysten wie James Vane-Tempest von Jefferies und Richard Vosser von JPMorgan hoben die Stärken besonders im Bereich der Bioprozesstechnik hervor, die Schwächen im Laborgeschäft ausgleichen konnten.
Michael Heider von Warburg Research äußerte jedoch eine etwas kritische Perspektive. Obwohl die Zahlen die laufende Erholung stützen, spiegelt sich dies seiner Meinung nach bereits ausreichend in der Bewertung der Aktie wider. Der Ausblick des Unternehmens für 2025 entspricht den Markterwartungen, was seiner Ansicht nach das Potenzial für positive Kursbewegungen einschränkt. Heider reduzierte sein Kursziel von 293 auf 232 Euro und bestätigte seine "Hold"-Empfehlung, wobei er auf eine stabile Kursentwicklung in den nächsten zwölf Monaten setzt.