Sartorius beeindruckt mit solidem Jahresauftakt und widerstandsfähiger Strategie
Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius nimmt das Jahr mit einer beachtlichen Steigerung von Umsatz und Gewinn im ersten Quartal in Angriff. Der Vorsitzende des Unternehmens, Joachim Kreuzburg, lobte die positive Entwicklung besonders im Bereich der Verbrauchsmaterialien. Dieser Trend zeigt sich deutlich, während Kunden bei größeren Investitionen in Laborinstrumente noch zurückhaltend sind. Für das laufende Jahr bleibt das Unternehmen optimistisch und gab einen klaren Ausblick bekannt.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten erlebte die zuvor leidende Sartorius-Aktie einen Aufschwung und stieg im frühen Börsenhandel auf 212 Euro. Ähnlich erfolgreich war die Tochtergesellschaft Sartorius Stedim Biotech, deren Aktien in Paris über 7 Prozent auf 185,55 Euro zulegten. Analyst James Vane-Tempest von Jefferies zeigte sich zuversichtlich, dass die positive Geschäftsdynamik die Märkte von einer weiteren Erholungsphase überzeugen würde.
Das Unternehmen prognostiziert für dieses Jahr ein Umsatzwachstum von etwa 6 Prozent, wobei die Bioprocess-Sparte als wesentlicher Wachstumstreiber dient. Dagegen wird in der kleineren Sparte für Laborbedarf nur ein leichtes Wachstum erwartet. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zwischen 29 und 30 Prozent liegen, wobei mögliche Effekte aus internationalen Zöllen nicht in die Prognose eingerechnet sind.
Joachim Kreuzburg stellte klar, dass Zölle für Sartorius beherrschbar sind. Aufgrund eines gut ausgebauten internationalen Produktionsnetzwerks, insbesondere in den USA, könnten potenzielle Zölle an Kunden weitergegeben werden. Ein Drittel des Umsatzes generiert das Unternehmen in Amerika, wobei ein großer Teil direkt vor Ort produziert wird. Diese Strategie soll die wettbewerbsfähige Position von Sartorius unterstützen, auch wenn kurzfristige Zolleffekte nicht ausgeschlossen werden können.
Im ersten Quartal verzeichnete Sartorius ein Umsatzwachstum von fast 8 Prozent auf 883 Millionen Euro, während das bereinigte EBITDA um rund 12 Prozent auf 263 Millionen Euro stieg. Die Marge verbesserte sich von 28,6 auf 29,8 Prozent. Die Ergebnisse lagen über den Erwartungen der Analysten, was teilweise auf ein erfolgreiches Sparprogramm zurückzuführen ist. Während der Corona-Pandemie hatten Kunden ihre Investitionen zurückgefahren und ihre Lagerbestände abgebaut. Sartorius reagierte darauf mit einer Straffung interner Strukturen und einem Personalabbau.