SAP übertrifft Erwartungen im ersten Quartal und trotzt Wirtschaftsturbulenzen
Nachdem Europas größter Softwarekonzern SAP im Vorjahr eine umfangreiche Mitarbeiterreduktion vorgenommen hatte, zeigen sich nun die positiven Effekte dieser Maßnahme. Im ersten Quartal profitierte der Walldorfer Riese erheblich von Kosteneinsparungen, die durch die Reduzierung der Belegschaft erzielt wurden. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern schoss im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 60 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro in die Höhe, wie SAP nach US-Börsenschluss bekannt gab. Die Gewinne übertrafen die bereits optimistischen Analystenerwartungen deutlich und führten zu einer spürbaren Erholung des Aktienkurses, der nach einem Rücksetzer in den vergangenen Wochen kräftig zulegte.
Trotz der Unsicherheiten im Zuge eines anhaltenden Zollkonflikts konnte SAP mit ihrem Geschäft im Bereich Enterprise-Resource-Planning (ERP) punkten. Besonders das Cloudgeschäft zeigte sich robust, mit einem währungsbereinigten Wachstum von rund einem Drittel. Auch der Finanzchef von SAP, Dominik Asam, äußerte sich vorsichtig optimistisch: Der Konzern halte sich bei der Einstellung von neuem Personal derzeit etwas zurück, habe jedoch die Absicht, in strategisch wichtigen Bereichen wie Künstliche Intelligenz und Plattformen zu wachsen.
Die Umsätze zeigten eine solide Steigerung von 12 Prozent und beliefen sich auf insgesamt 9,01 Milliarden Euro. Haupttreiber des Wachstums waren die Cloud-Angebote, deren Buchungen für die kommenden zwölf Monate um 28 Prozent anstiegen. Auch SAP-Chef Christian Klein zeigte sich überzeugt von der Widerstandsfähigkeit des Unternehmensmodells und bestätigte die Erwartungen für das Gesamtjahr, auch wenn Wechselkursrisiken bestehen bleiben.
Die Unsicherheiten werden insbesondere durch die erratische Zollpolitik der USA verstärkt, was den schwachen Dollar und damit die Geschäfte in SAPs größtem Markt beeinträchtigt. Trotz dieser Herausforderungen erreichte SAP wieder einen positiven Nettogewinn von 1,8 Milliarden Euro, im Gegensatz zum Vorjahr, als der Konzern Verluste hinnehmen musste. Mit einem Anteil vertraglich gebundener Einnahmen von 86 Prozent ist SAP gut in der Lage, auch in unsicheren Zeiten zu bestehen.