Salzgitter bleibt unabhängig: Geplatzter Übernahmedeal sorgt für Kursrutsch
Eine Wendung hat nun die Debatte um die Zukunft der Salzgitter AG genommen: Die Übernahmeverhandlungen zwischen dem Stahlunternehmen und einem Konsortium von GP Günter Papenburg und TSR Recycling sind endgültig gescheitert. Wie das Unternehmen mitteilte, blieben die Parteien hinsichtlich der Bewertung der Aktien uneinig, was zur Beendigung der Gespräche führte. Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender des SDax-notierten Konzerns, bekräftigte die fortdauernde Eigenständigkeit der Salzgitter AG und betonte das Vertrauen in die Stärke des Unternehmens als Vorreiter der Stahlindustrie.
Die Aktie von Salzgitter reagierte prompt mit einem Einbruch von 5,3 Prozent auf Tradegate nach der Bekanntgabe. Zuvor war von einem Angebotspreis von 18,50 Euro je Aktie die Rede gewesen, während der letzte Xetra-Kurs bei 24,00 Euro notierte. Der Rückzieher von Salzgitter bekräftigt die ambitionierten Pläne des Unternehmens, weiterhin eigenständig zu agieren und sich stärker zu transformieren.
Eine Übernahme hätte auch die Machtverhältnisse bei Salzgitter verändert. GP Günter Papenburg hält bereits einen beachtlichen Anteil von 25 Prozent am Unternehmen. Doch Widerstand kam vom größten Einzelaktionär, dem Land Niedersachsen, und der Gewerkschaft IG Metall, die um Arbeitsplätze und Mitbestimmung fürchteten.
Salzgitter muss sich nun auf den bereits eingeschlagenen Sparkurs konzentrieren, den Groebler im Frühjahr ankündigte. Trotz des gesteigerten Einsparziels setzt das Unternehmen auf sozialverträgliche Maßnahmen und verhandelt gerade mit Betriebsräten über die Details. Klar ist, dass der Stahlhersteller an seiner Eigenständigkeit festhält und in die eigene Stärke investiert, um künftigen Herausforderungen zu begegnen.