Russland verkündet Rückeroberung der Region Kursk: Militäroperationen am Scheideweg
Die russische Regierung hat offiziell die vollständige Rückeroberung der Region Kursk von ukrainischen Truppen bekannt gegeben. Generalstabschef Waleri Gerassimow informierte Präsident Wladimir Putin über das erfolgreiche Ende der Militäroperation. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Rückeroberung als 'Befreiung' und betonte die symbolische Bedeutung der Aktion.
Seit dem Einmarsch der ukrainischen Streitkräfte im August des letzten Jahres hatten diese zahlreiche Ortschaften in der Region unter ihre Kontrolle gebracht. Eine Bestätigung aus Kiew steht bislang noch aus, doch ukrainische Truppen litten unter erheblichem Druck und mussten sich zuletzt weitgehend zurückziehen. Gerassimow erklärte, dass die Pläne Kiews scheiterten, einen strategischen Brückenkopf zu errichten und die russische Offensive im Donbass zu stören.
Die Region Kursk stand im Zentrum diplomatischer Bestrebungen, da Russland deren Rückeroberung stets als Grundvoraussetzung für Friedensverhandlungen mit der Ukraine genannt hatte. Putin betrachtete die Invasion als Herausforderung der russischen Souveränität, da sie die Anfälligkeit der Staatsgrenze aufzeigte.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hingegen wertete den Vorstoß in Kursk als mutigen Schritt, den Krieg auf russisches Gebiet zu verlagern, was jedoch bei Experten umstritten ist. Der schnelle ukrainische Vorstoß mit der Kontrolle über 1300 Quadratkilometer russischen Territoriums im letzten Sommer hob zwar die Moral, doch diplomatische Fortschritte blieben aus.
Unabhängige Militäranalysten weisen darauf hin, dass beide Seiten vergleichbare Verluste erlitten, was jedoch für die Ukraine spürbar folgenreicher ist, da die eingesetzten Truppen im Osten des Landes fehlen.