Russland intensiviert Druck durch massive Angriffe – Internationale Spannungen nehmen zu
Mit einem erneuten, umfassenden Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew verschärft Russland den Druck auf Präsident Wolodymyr Selenskyj, sich auf Friedensgespräche einzulassen. Neben Moskau kritisiert auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump Selenskyj scharf, ihm fehlende Verhandlungsbereitschaft vorwerfend.
Trump mahnt, der ukrainische Präsident riskiere den Verlust des gesamten Landes, und macht ihn auch für Verluste bei dem Angriff verantwortlich, bei dem mindestens zwölf Menschen getötet und 90 verletzt wurden. Trump betonte, ein Abkommen mit Selenskyj sei unumgänglich.
Anlass für die Kontroverse war auch die Annexion der Krim durch Russland 2014, wobei Selenskyj es ablehnte, die Halbinsel als russisches Gebiet anzuerkennen. Die russische Regierung lobte Trump für seine Unterstützung ihrer Position.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erneuerte zudem die Forderung nach einem ukrainischen Rückzug aus den von Russland 2022 annektierten Gebieten. Unterdessen wies Brüssel, vertreten durch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, Trumps Vorwürfe zurück. Sie betonte, Russland sei das wahre Hindernis für den Frieden.
Die tödlichen Angriffe auf Kiew seien ein deutliches Zeichen dafür, dass Moskau kein echtes Interesse an einer Beilegung des Konflikts habe, sondern vielmehr die ukrainische Bevölkerung zermürben wolle, um bessere Verhandlungspositionen zu erzwingen. Der Angriff, bei dem auch sechs Kinder verletzt wurden, traf landesweit mehrere Regionen, darunter Charkiw, Dnipropetrowsk, Saporischschja und Schytomyr.
Bürgermeister Vitali Klitschko dokumentierte die Zerstörungen in Kiew und betonte die Notwendigkeit internationaler Unterstützung. Präsident Selenskyj brach in Reaktion auf die Angriffe seinen Südafrika-Besuch ab, während der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa weitere Gespräche mit Trump und Wladimir Putin ankündigte.
Trump verurteilte die Angriffe ebenfalls und rief Putin öffentlich über sein Netzwerk Truth Social dazu auf, diese zu stoppen, um den Weg für ein Friedensabkommen freizumachen. Russland rechtfertigte die Angriffe als militärisch notwendig, wobei das Verteidigungsministerium betonte, die Ziele seien Unternehmen der Luftfahrt-, Raketen- und Maschinenbauindustrie gewesen.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet das Geschehen mit wachsender Sorge, während der Ruf nach einer diplomatischen Lösung lauter wird.