Rückzug und Aufbruch: Elon Musk reduziert Engagement in Washington
Elon Musk, der charismatische CEO von Tesla und selbsternannter Kostensenker im Auftrag von Präsident Donald Trump, ordnet seine Prioritäten neu. Ab Mai will Musk deutlich weniger Zeit in seiner Funktion im Regierungsapparat verbringen und sich stattdessen verstärkt auf den Elektroautopionier Tesla konzentrieren. Hintergrund dieser Entscheidung sind unter anderem ein Umsatzrückgang und ein Gewinneinbruch im vergangenen Quartal, die Tesla kürzlich vermeldete.
Musk betont jedoch, er werde nicht vollständig aus dem politischen Umfeld des Präsidenten verschwinden. Er plant, ein bis zwei Tage pro Woche mit der Regierung zusammenzuarbeiten, solange Trump dies wünscht. Musk sieht seine Rolle als wichtigen Beitrag zur Eindämmung von Verschwendung und Betrug, die ohne seine Mitwirkung erneut ausufern könnten. Trotz seiner Rolle als enger Trump-Vertrauter und Unterstützer, der den Wahlkampf des Präsidenten mit über 250 Millionen Dollar unterstützte, war Musks politisches Engagement nicht unproblematisch. Erzenten verzeichnete Tesla einen Rückgang der Nachfrage, nicht zuletzt aufgrund des negativen Images, das Musks Politik erzeugte.
Der Unternehmer bleibt optimistisch und verkündet, dass die Zukunft von Tesla in selbstfahrenden Autos liege. Ein Robotaxi-Dienst soll Ende Juni in Austin seinen Betrieb aufnehmen, zunächst mit einer kleinen Flotte von Model Y-Fahrzeugen. Musks Vision eines autonomen Fahrzeugs ohne Lenkrad und Pedale bleibt indes Zukunftsmusik bis mindestens 2026.
In der Automobilbranche werden Musks Pläne jedoch weiterhin mit Skepsis betrachtet. Seine Weigerung, auf Laser-Radar-Technologie zu setzen und stattdessen vollständig auf Kameras und KI-Software zu vertrauen, stößt auf Widerspruch. So betonte beispielsweise BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber, dass Kameras allein nicht ausreichen, um vollständige Sicherheit zu gewährleisten.
Musk selbst bleibt optimistisch und appelliert an den Preisvorteil seines Ansatzes. Gleichzeitig gesteht er ein, dass regulatorische Hürden die Umsetzung der Autonomie-Pläne verzögern könnten. Die US-Verkehrsbehörden haben sich in der Vergangenheit stets als wachsam gegenüber Herausforderungen im Bereich selbstfahrender Autos gezeigt.
Gleichzeitig kämpft Musk in Washington mit einem begrenzten Mandat als "besonderer Regierungsangestellter", der eine maximale Dauer von 130 Tagen vorsieht. Trotz seiner Erfolge bei der Reduzierung von Regierungsausgaben schwindet seine politische Unterstützung. Mit der Ankündigung des Rückzugs reagiert Musk auf die Herausforderungen sowohl im politischen als auch im wirtschaftlichen Umfeld.