Rücktritt des BP-Verwaltungsratschefs: Helge Lunds Abschiedsankündigung und die Folgen
Der britische Mineralölkonzern BP erlebt turbulente Zeiten: Helge Lund, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, hat seinen geplanten Rückzug für das Jahr 2026 bekannt gegeben. Lund betonte, dass er die strategische Neuausrichtung des Unternehmens vorangetrieben habe und nun der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, um die Weichen für einen Nachfolger zu stellen. BP vermied jedoch, ein konkretes Austrittsdatum zu nennen, was für zusätzliche Spekulationen sorgte und die BP-Aktie in London um fast zwei Prozent sinken ließ.
BP sieht sich inmitten dieser Veränderungen auch wachsendem Druck von Finanzinvestor Elliott gegenüber. Der aktivistische Hedgefonds hat sich nach Berichten von Bloomberg mit einem fünfprozentigen Anteil positioniert, was die Marktteilnehmer aufhorchen lässt. Lund wurde unter diesen Umständen von Analysten als gefährdet angesehen. Die strategischen Schwenks, insbesondere die Neubewertung unter KCEO Murray Auchincloss, blieben unter den Erwartungen, was zusätzlichen Druck auf das Management ausübt.
Ein zentraler Schwerpunkt der neuen Strategie von BP ist die Reduzierung der Investitionen in erneuerbare Energien zugunsten traditioneller fossiler Brennstoffe. Die Ausgaben in diesem Bereich sollen um 20 Prozent auf 7,9 Milliarden Pfund jährlich gesteigert werden. Diese Kursänderung erfolgt in einer Zeit, in der auch die prognostizierte Reduktion der Öl- und Gasproduktion angepassten Zielen weichen musste – von anfänglich 40 Prozent bis 2030 auf 25 Prozent im Jahr 2023. Im vergangenen Jahr musste BP einen Rückgang der Gewinne verzeichnen, was den Druck weiterhin erhöht.
An Insiderkreisen vorbeigehende Informationen legen nahe, dass Elliott die bestehenden Pläne als wenig ehrgeizig bewertet und mögliche Eingriffe im Management in Erwägung ziehen könnte. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung bleibt somit bestehen, während BP sich darauf konzentriert, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern.