Rückgang bei Cabrio-Verkäufen: Ein Luxus im Zwiespalt der Zeit
Die Verkaufszahlen von Cabrios sind im vergangenen Jahr dramatisch gesunken. Mit 40.984 zugelassenen Cabriolets im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen Rückgang von 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit rund 52.000 Neuzulassungen. Vor fünf Jahren lagen die Zahlen bei über 70.000, vor 15 Jahren sogar bei fast 103.000. Der Marktanteil dieses einst ikonischen Fahrzeugtyps beträgt nun nur noch 1,5 Prozent.
Ein Sprecher des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Stuttgart erklärt diesen Trend mit dem wachsenden Einfluss von SUVs und der E-Mobilität. Konsequenzen dieser Entwicklung sind bereits sichtbar: Viele Hersteller haben den Bau von Cabrios eingestellt, und selbst jene, die sie noch anbieten, haben ihr Sortiment erheblich reduziert.
Historisch betrachtet hatten Cabrios ihre Glanzzeit in den 1980er Jahren. Dieter Landenberger, Leiter von Volkswagen Heritage, beschreibt Cabrios als Symbol eines besonderen Lebensstils, der heute weniger gefragt ist. In wirtschaftlich unbeständigen Zeiten empfinden viele Menschen den Luxus eines Cabrios als unpassend. Seit der Finanzkrise 2008/09 ging der Markt für Cabrios um 70 Prozent zurück.
Dem Wunsch nach Sicherheit und Abstand zur Realität entspricht für viele Käufer heute eher ein SUV. Diese Fahrzeuge, erläutert Landenberger, geben den Insassen durch ihre Größe und Bauweise ein Gefühl der Geborgenheit und Distanz zur Außenwelt.