Rückblick auf eine stürmische Woche: Hoffnung auf Stabilisierung in Sicht
Nach einer herausfordernden ersten Woche im traditionell turbulenten Börsenmonat September, richten sich die Augen der Anleger auf zwei zentrale Ereignisse: die Veröffentlichung der jüngsten US-Inflationszahlen und die bevorstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die erste Septemberwoche brachte starke Verluste, insbesondere für Technologiewerte. Der Nasdaq 100 verlor rund 6 Prozent, angetrieben durch kräftige Abschläge bei Nvidia und Tesla. Auch der DAX konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und fiel um 1,5 Prozent auf 18.301 Punkte zurück, nachdem er zu Beginn der Woche noch ein neues Allzeithoch von fast 18.991 Punkten erreicht hatte. Am Montagmorgen notierte der DAX leicht im Plus bei 18.412 Punkten. 'Momentan herrscht sicherlich eine gewisse Unsicherheit am Markt', beobachtet Robert Halver von der Baader Bank. Tech-Aktien stünden besonders im Fokus und würden auf ihre Substanz geprüft. Zudem werde das 'Soft Landing' der US-Wirtschaft hinterfragt. Halver ist jedoch optimistisch: Er sieht die US-Zinswende am 18. September als potenziellen Treiber für konjunkturelle Erholung. Hier könnten insbesondere Substanzwerte profitieren, die aktuell noch unterbewertet seien. Die bevorstehende EZB-Sitzung und die mögliche Zinssenkung sind ebenfalls von zentralem Interesse. Laut Ralf Umlauf von der Helaba steht einer geldpolitischen Lockerung seitens der EZB nichts im Wege. Selbst der zurückhaltende Bundesbankpräsident Joachim Nagel habe angedeutet, dass die Inflationswelle überwunden sei. Während die deutsche Volkswirtschaft weiterhin keine Anzeichen einer Aufwärtsdynamik zeigt, sieht Ulrich Kater von der DekaBank die stabilen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Hauptgrund für die jüngsten DAX-Rekordstände. Die Kombination aus moderaten Bewertungen und schrittweise sinkenden Leitzinsen könnte zudem das Abwärtspotenzial in volatilen Marktphasen begrenzen. Christoph Geyer, ein erfahrener Charttechniker, sieht die Verluste der letzten Woche eher als Korrekturbewegung innerhalb eines langfristigen Aufwärtstrends. Obwohl Verkaufssignale generiert wurden, bleibt er optimistisch und sieht keine übergeordnete Trendwende. Spannend dürfte diese Woche vor allem durch die am Mittwoch erwarteten US-Verbraucherpreise und den EZB-Zinsentscheid am Donnerstag. Eine Zinssenkung von 3,75 Prozent auf 3,5 Prozent wird erwartet, und weitere Hinweise auf das Tempo der geldpolitischen Lockerung durch die EZB könnten uns erwarten.