Robert Habeck: Vom „grünen Hoffnungsträger“ zum Problemfall?
Robert Habecks Wahlkampf war bisher vor allem eines: ein durchinszenierter Personenwahlkampf, der sich stark auf die zentrale Figur des grünen Spitzenkandidaten konzentriert.
Doch während die politische Bühne Habeck mit medialem Rückenwind umrahmt, sinkt sein Ansehen bei vielen Bürgern spürbar.
Besonders irritierend ist die zunehmende Diskrepanz zwischen Habecks idealisiertem Selbstbild und den Meinungen der Wähler, die ihn als nervös und überfordert wahrnehmen.
Die mediale Präsenz des Wirtschaftsministers gleicht einer Scheinrealität, in der journalistische Lobeshymnen oft den Blick auf die tatsächlichen Herausforderungen verstellen.
Auch der jüngste Vorfall in München – eine ungenehmigte Projektion seines Bildes auf das Siegestor mit dem Schriftzug „Bündniskanzler“ – unterstreicht, wie sehr die Grünen auf eine charismatische Anführungsfigur setzen, während die Partei selbst kaum von einer breiten Bewegung getragen wird.
Doch während Habeck öffentlich als Garant für Stabilität auftritt, zieht sich die Kluft zwischen ihm und der Bevölkerung weiter auseinander.
Seine Auftritte wirken zunehmend angespannt, seine Appelle an potenzielle Koalitionspartner wie die Union durchzogen von einer unterschwelligen Wehleidigkeit. Kritik an seiner politischen Bilanz – von der Energiepolitik bis zur Bürokratisierung – wird dabei oft als Angriff auf „die Demokratie“ zurückgewiesen, was eine neue Dimension von moralischer Erpressung eröffnet.
Ob Robert Habeck angesichts dieser Herausforderungen die politische Wende gelingen kann, bleibt fraglich. Die Zeit des unbeschwerten Sympathieträgers scheint jedenfalls vorbei.