Rentensicherheit und Anreize: Koalition setzt klare Signale
Die Union und SPD haben sich darauf verständigt, das Rentenniveau von 48 Prozent bis zum Jahr 2031 gesetzlich festzuschreiben. Dieses Niveau definiert, wie die Rente im Verhältnis zu einem bestimmten Rechenwert des durchschnittlichen Einkommens steht.
Für SPD-Chefin Saskia Esken ist dies ein "klares Signal der Sicherheit", das über die laufende Legislaturperiode hinausreicht. CSU-Chef Markus Söder unterstreicht die Bedeutung der Stabilität der Renten auch für seine Partei.
Die Alterung der Gesellschaft stellt die Rentenversicherung vor Herausforderungen: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner stehen immer weniger Einzahlern gegenüber. Ohne gesetzliche Maßnahmen würde das Rentenniveau bis 2030 auf 46,9 Prozent und bis 2045 auf 44,9 Prozent sinken, was eine erhebliche Veränderung darstellt.
Während dies nicht automatisch Kürzungen bedeutet, würden Renten nicht mehr gleichauf mit den Einkommen steigen. Zur Kompensation soll die Finanzierung durch Steuermittel gesichert werden, um einen übermäßigen Anstieg der Rentenbeiträge zu vermeiden.
Ein interessanter Aspekt ist die geplante "Frühstart-Rente", die 2026 ins Leben gerufen werden soll. Kinder von sechs bis 18 Jahren erhalten monatlich zehn Euro in ein kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot, welches bis zum Renteneintritt steuerfrei bleibt.
Die Reformpläne sehen zudem vor, das bestehende Renteneintrittsalter von 67 Jahren schrittweise beizubehalten sowie den abschlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren zu bewahren. Um das Arbeiten im Alter attraktiver zu gestalten, soll eine "Aktivrente" eingeführt werden.
Arbeitnehmer, die über das Rentenalter hinaus tätig bleiben, können bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen. Auch das Rückkehrrecht zum früheren Arbeitgeber wird erleichtert, indem bestehende Hindernisse abgebaut werden.
Die Mütterrente wird zudem um drei Rentenpunkte erweitert, um mütterlichen Beitrag gleichermaßen wertzuschätzen, unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder. Schließich soll auch die betriebliche Altersvorsorge stärker unterstützt werden.