Renault ermutigt Nissan zu möglichen Gesprächen mit Honda
Der französische Automobilhersteller Renault scheint offen für die Idee, dass sein langjähriger Partner Nissan Gespräche über eine mögliche Fusion mit Honda aufnimmt. Hintergrund dieser Überlegungen ist die schwierige Lage, in der sich Nissan derzeit befindet. Eine Fusion könnte eine Möglichkeit sein, das japanische Unternehmen zu stärken, während sich Renault selbst aus der finanziellen Verantwortung für seinen Partner heraushält. Ein Schritt in Richtung einer möglichen Allianz mit Honda könnte jedoch nicht ohne die Zustimmung von Renault vollzogen werden, da die Franzosen mit 36 % der größte Anteilseigner von Nissan sind.
Obwohl die Möglichkeit einer Fusion im Raum steht, weist Renault darauf hin, dass es bei jedem Angebot, das Nissan unterbreitet wird, genau darauf achten wird, wie die eigenen Interessen gewahrt bleiben. Derzeit sind die Gespräche noch in einem frühen Stadium, und auch von offizieller Seite gab es keine Kommentare seitens Renaults.
Die Herausforderungen für Nissan und Honda sind nicht nur globaler Natur, sondern insbesondere in China ausgeprägt. Dort gewinnen heimische Marken, angeführt von BYD, zunehmend Marktanteile. Europäische Autobauer wie Renault kämpfen zudem mit den Hürden, die der Wechsel zu Elektrofahrzeugen mit sich bringt.
Die Allianz zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi hat in der Vergangenheit eine lange Geschichte. Der Vorsitzende Jean-Dominique Senard betonte zu Beginn des Jahres, dass Renault neue Partnerschaften, die die globale Allianz verstärken könnten, durchaus begrüßen würde. Sollte es zu einem Verkauf der Anteile kommen, erwartet Renault, vom Anstieg der Nissan-Aktien zu profitieren. Dieser positive Ausblick wurde jüngst durch einen Anstieg der Nissan-Aktien um beeindruckende 24 % untermauert, während Honda-Aktien um 3 % fielen. Renault verzeichnete einen Anstieg von bis zu 7,4 %.
In Hinblick auf die Zukunftsmöglichkeiten verkündete Hondas Executive Vice President Shinji Aoyama, dass neben einer Fusion verschiedene Optionen wie eine Kapitalverflechtung oder die Gründung einer Holdinggesellschaft im Gespräch sind. Nissans interne Schwierigkeiten wurden spätestens im November öffentlich, als das Unternehmen seine Gewinnprognosen herunterschraubte und bekanntgab, weltweit 9.000 Stellen abzubauen. Zudem planen sie, die globale Produktion um 20 % zu drosseln, da die Nachfrage nach ihrem aktuellen Fahrzeugangebot deutlich gesunken ist.