Renaissance der Atomkraft: Bevölkerung zeigt verhaltene Zustimmung
Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung spricht sich in einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Verivox für einen Wiedereinstieg in die Atomkraft aus. Bei der repräsentativen Erhebung, durchgeführt von Innofact, befürworteten 55 Prozent der 1.007 Befragten die Nutzung von Kernenergie. 36 Prozent lehnen dies ab, während 9 Prozent unentschlossen bleiben.
Mitte April 2023 hat Deutschland seine letzten Kernkraftwerke abgeschaltet. Doch die Union hält sich die Option offen, diese Entscheidung zu überdenken. Laut Wahlprogramm prüft die Partei unter Friedrich Merz eine Wiederinbetriebnahme der kürzlich abgeschalteten Reaktoren – ein Vorhaben, das insbesondere unter Männern Zuspruch findet.
Für den Neubau weiterer Kraftwerke sowie die Reaktivierung abgeschalteter Anlagen sprechen sich in der Umfrage 32 Prozent der Teilnehmer aus. 22 Prozent bevorzugen lediglich den Wiederbetrieb der zuletzt stillgelegten Meiler. Der ursprünglich für Ende 2022 geplante Atomausstieg wurde aufgrund globaler Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, zunächst verzögert, jedoch schließlich vollzogen.
Einen weitgehend positiven Konsens findet indes der Ausbau erneuerbarer Energien. Hier befürworten 57 Prozent der Befragten stärkere Investitionen. Diese Entwicklung bewertet Thorsten Storck von Verivox als Indiz dafür, dass in der Bevölkerung der Glaube besteht, sowohl Atomkraft als auch Erneuerbare miteinander zu vereinbaren.