Rekordergebnis im Frankfurter Büromarkt durch Umzugspläne großer Banken
Der Frankfurter Büromarkt verzeichnete im ersten Quartal eine bemerkenswerte Erholung, da führende Banken neue Flächen beziehen. Laut einer Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) wurden rund 200.000 Quadratmeter vermietet, was eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Ein wesentlicher Treiber dieses Wachstums ist die Commerzbank, die ab 2028 den Central Business Tower im Bankenviertel anmieten wird, um 3.200 Mitarbeitende zu beherbergen. Auch die ING Direktbank setzt ein Zeichen, indem sie einen neuen Hauptsitz im Frankfurter Ostend plant und dafür 32.000 Quadratmeter Fläche sichert.
Suat Kurt, Leiter der JLL-Niederlassung in Frankfurt, kommentierte die Entwicklung mit dem Hinweis, dass seit einem Jahrzehnt nicht mehr so große Mietverträge abgeschlossen wurden. Für das Jahr 2025 rechnet JLL mit einem Flächenumsatz von 475.000 Quadratmetern, was einem langfristigen Durchschnitt nahekommt. Im Gegensatz dazu war 2024 durch eine zurückhaltendere Nachfrage geprägt, wobei nur 370.000 Quadratmeter neu vermietet wurden. Hervorzuheben ist jedoch der Abschluss mit der Europäischen Zentralbank, die sich für ihre Bankenaufsicht 34.000 Quadratmeter im Turm „Gallileo“ gesichert hat.
Die Etablierung des Homeoffice seit der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Büroflächen dauerhaft verändert, sodass die Leerstandsquote in Frankfurt auf über zehn Prozent gestiegen ist. Unternehmen wie die Deutsche Bank fordern zwar mehr Büropräsenz, doch laut dem Ifo-Institut bleibt der Trend Richtung Homeoffice bestehen. Rund ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet weiterhin teilweise von zu Hause aus.
Während Premium-Büroflächen im Bankenviertel stark nachgefragt sind, bleibt die Situation in weniger zentralen Gegenden wie Frankfurt-Niederrad oder City-West angespannt mit hohen Leerständen. Durchschnittlich werden 32,60 Euro pro Quadratmeter verlangt, Spitzenpreise liegen bei etwa 50 Euro. Der Druck auf die zentrale Lage verstärkt sich durch die Zuzüge aus dem Umland, was, so JLL, längerfristig die Mietpreise um den Opernplatz über 50 Euro pro Quadratmeter halten dürfte.