Regionale Waffenruhe als einzige Rettung: Eskalation des Nahost-Konflikts alarmiert Experten
Die jüngsten offensiven Aktionen des Irans gegen Israel markieren nach Einschätzung der renommierten Nahost-Expertin Maha Yahya einen dramatischen Wendepunkt im langjährigen Konflikt beider Länder. Yahya, die als Direktorin des Carnegie Middle East Center in den USA tätig ist, bezog sich in einem Gespräch mit CNN auf den nächtlichen Beschuss Israels durch den Iran mit über 300 Drohnen und Raketen. Diese unverhohlene Attacke sei ein Zeichen tief greifender Spannungen: "Wir betreten das Terrain eines gefährlichen Abgrunds", warnt sie. Dies entferne sich klar von den bislang verdeckten Auseinandersetzungen, die eher Charakteristika von Stellvertreterkriegen aufwiesen.
Trotz der enormen Feuerkraft des Angriffs sieht Yahya diese Aktion in gewissem Maße auch als symbolisches Säbelrasseln an – die meisten Waffen seien erfolglos geblieben und von internationalen Verbündeten wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Jordanien außerhalb des israelischen Luftraums abgefangen worden. Sie vergleicht die Offensive mit einer "Lichtshow", einem Beweis der eigenen Machtfähigkeit, wohlwissend, dass eine tatsächliche Durchschlagskraft unwahrscheinlich sein würde.
Besondere Sorge bereitet der Nahostexpertin das Verhalten der israelischen Regierung, die eine voranschreitende militärische Eskalation bevorzuge, anstatt sich um diplomatische Bemühungen zu kümmern, die allein den Weg für Frieden und Stabilität in der Region ebnen könnten. Yahya zeigt sich überzeugt: "Niemand kann aus einer weiteren Eskalation als Sieger hervorgehen." Sie appelliert insbesondere an die USA, eine aktive Rolle in der Herbeiführung einer regionalen Waffenruhe zu übernehmen, auch wenn die aktuellen Entwicklungen die Situation komplexer gestaltet haben.
Die direkte Konfrontation zwischen Iran und Israel unterstreicht die Notwendigkeit einer erneuten Konzentration auf gesamtheitliche friedliche Lösungsansätze, soll der gesamte Nahe Osten nicht in einen umfassenden Krieg hineingezogen werden. Experten warten darauf, wie die internationale Gemeinschaft auf diesen Zuspitzungsmoment reagieren wird. (eulerpool-AFX)