Regas setzt auf steigende Nachfrage bei LNG-Terminal trotz Widerständen
Die Deutsche Regas erwartet eine stark erhöhte Auslastung ihres LNG-Terminals „Deutsche Ostsee“ auf Rügen für das kommende Jahr. Für das Jahr 2025 sind bereits alle Kapazitäten zur Umwandlung von Flüssigerdgas ausgeschöpft. Seit Ende März wird das Terminal wöchentlich von LNG-Tankern beliefert, wobei jede Lieferung Gas im Umfang von etwa einer Terawattstunde ins Netz speist.
Der Geschäftsführer, Ingo Wagner, hebt hervor, dass der aktuelle Erdgasbedarf in Deutschland hoch ist, insbesondere um die derzeit niedrig gefüllten Gasspeicher aufzufüllen. Der Bedarf werde zudem durch die jüngsten EU-Beschlüsse zur Speicherbefüllung unterstrichen. Eine neue Lieferung aus dem norwegischen Hammerfest wird in Kürze erwartet, wobei das Regasifizierungsschiff „Neptune“ täglich Gas im Umfang von bis zu 150 Gigawattstunden einspeisen kann.
Wagner zeigt sich überzeugt, dass Flüssigerdgas trotz der Energiewende ein wichtiger Bestandteil des deutschen Energiemixes bleibt. Bis 2027 soll der Terminalbetrieb mit zusätzlicher Kapazität und zwei Regasifizierungsschiffen ausgebaut werden. Die Auslastung des Terminals wird von einer laufenden Gebotsrunde für 2027 bis 2043 begleitet.
Jedoch sieht sich das Terminal heftiger Kritik in der Region Rügen ausgesetzt. Der Badeort Binz hat beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen die Genehmigung eingelegt. Der Bürgermeister von Binz, Karsten Schneider, vermutet eine geringe nationale Relevanz und fordert eine Untersuchung durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Auch die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die geringe Auslastung des Terminals. Ausschließlich 1,3 Milliarden Kubikmeter Gas wurden im letzten Jahr eingespeist, was im ersten Quartal 2025 einer Auslastung von nur fünf Prozent entsprach. Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner fordert angesichts dieser Zahlen einen Stopp des Projekts wegen der negativen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen.