Realty Income: Aufschwung oder Stagnation?
Investoren von Realty Income stehen derzeit vor einem Rätsel. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren seine Geschäftstätigkeit stetig ausgebaut, dennoch ist die Aktie seit ihrem Höchststand im Februar 2020 um ein Drittel gesunken. Hauptgrund dafür sind die gestiegenen Zinsen, die die Profitabilität des Real Estate Investment Trusts (REIT) geschmälert haben.
Trotz dieser Herausforderungen hat Realty Income weiter in neue Immobilien und Mieter investiert. Dies zeigt die Robustheit des Geschäftsmodells. Mit den jüngsten Zinssenkungen der Federal Reserve könnte der erhoffte Aufwärtstrend der Aktie nun einsetzen.
Der REIT hat sich auf das Net-Leasing von Einzelhandelsimmobilien spezialisiert. Diese Mietverträge sind so gestaltet, dass die Mieter Nebenkosten wie Steuern, Versicherungen und Instandhaltung tragen, was theoretisch höhere Gewinne für Realty Income ermöglicht. Als REIT muss das Unternehmen zudem mindestens 90 % seines steuerbaren Einkommens als Dividende ausschütten. Dank dieser Struktur sind die Gewinne von Realty Income aus operativen Aktivitäten von der Körperschaftssteuer befreit. Bemerkenswert ist dabei das Versprechen, monatlich statt quartalsweise Dividenden auszuschütten, eine Praxis, die das Unternehmen seit 1994 mit jährlichen Erhöhungen pflegt.
Mit einer Vermietungsrate von fast 99 % seiner etwa 15.500 Immobilien hat Realty Income auch in schwierigen Zeiten seine Geschäftsaktivitäten ausgeweitet. Dazu gehörte im Januar der Erwerb von Spirit Realty Capital mit einem Portfolio von mehr als 2.000 Immobilien — ein weiterer Beleg dafür, dass hohe Zinsen das Wachstum nicht gebremst haben.
Finanziell gesehen hat die Übernahme von Spirit Realty maßgeblich zum Wachstum von Realty Income im vergangenen Jahr beigetragen. In den ersten neun Monaten von 2024 stiegen die Einnahmen um 31% auf 3,9 Milliarden US-Dollar. Trotz zunehmender Fusions- und Abschreibungskosten wuchs der Nettogewinn in den ersten drei Quartalen 2024 nur um 1% auf 666 Millionen US-Dollar. Hingegen stieg der FFO (Funds from Operations) um 27% auf 2,7 Milliarden US-Dollar.
Für 2025 prognostizieren Analysten ein Umsatzwachstum von 6% für Realty Income, welches mehr den historischen Durchschnittswerten entspricht. Dies hat zur Folge, dass der Markt die beeindruckende Umsatz- und Gewinnsteigerung von 2024 weitgehend ignoriert hat. Trotz natürlicher Schwankungen hat die Aktie im vergangenen Jahr tatsächlich um einige Prozentpunkte nachgegeben.