Quantensprung in der Technologie: Der Wettlauf um die Quantenüberlegenheit
Die Welt der Technologie steht möglicherweise kurz vor einem beispiellosen Umbruch, da Quantencomputing zunehmend an Bedeutung gewinnt. Anders als herkömmliche Computer, die auf Bits basieren, nutzen Quantencomputer die außergewöhnlichen Eigenschaften der Quantenmechanik und arbeiten mit Qubits. Diese sind imstande, zwischen ihren beiden möglichen Zuständen angesiedelt zu sein, was neue Dimensionen der Informationsverarbeitung eröffnet.
Ein wegweisender Durchbruch wurde kürzlich von Alphabet's Google erzielt, das bekannt gab, dass sein Willow-Quantenchip innerhalb von fünf Minuten eine Berechnung durchführen kann, für die der derzeit leistungsstärkste Supercomputer unglaubliche 10 Septillionen Jahre benötigen würde. Trotz dieser beeindruckenden Leistung stellte Google klar, dass bislang kein Quantencomputer traditionelle Rechner in handelsrelevanten Anwendungen übertroffen hat.
Die Herausforderung besteht darin, den Übergang von einem wissenschaftlichen Projekt zu einer ertragsstarken Branche zu meistern. Forscher sind jetzt gefordert, die Technologie in realen Anwendungsbereichen nutzbar zu machen. Neben Google ist auch International Business Machines (IBM) ein Pionier auf dem Gebiet des Quantencomputings. Bereits 1998 gelang es IBM, den ersten funktionierenden Quantencomputer zu entwickeln und über die IBM Cloud ist solchen Rechnern seit 2016 der Zugang möglich.
Im November stellte IBM die leistungsstärkste Version seiner Quantencomputer vor, genannt Heron. Das Unternehmen plant, bis 2029 fehlerkorrigierte Systeme bereitzustellen und untersucht die Integration von Quantenrechnern mit herkömmlichen zentralen Rechen- und Grafikprozessoren, um praktische Probleme zu lösen.
IBM gilt als vielversprechende Investitionsmöglichkeit für jene, die auf Quantencomputing setzen möchten, ohne allzu hohes Risiko einzugehen. Sollte Quantencomputing kommerziell nicht den erhofften Erfolg bringen, bleibt IBM durch seine Führungsrolle im Bereich Hybrid Cloud Computing, vor allem nach der Übernahme von Red Hat, gut aufgestellt. Die langjährigen Kundenbeziehungen im Unternehmenssektor verleihen IBM zusätzliche Stabilität.
Das erste Unternehmen, dem es gelingt, einen Quantencomputer zu entwickeln, der praxisrelevante Probleme löst, könnte eine völlig neue, gigantische Industrie dominieren. Es gibt zahllose komplexe Rechenprobleme, die von klassischen Computern nicht oder nur sehr langsam gelöst werden können und die durch Quantencomputer potenziell erheblich beschleunigt werden könnten.