Preiserhöhung des Deutschland-Abos: Bundesregierung zeigt Verständnis
Die Bundesregierung bekundet Verständnis für die von den Bundesländern angekündigte Preiserhöhung des Deutschland-Abos im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer (FDP), erklärte gegenüber der 'Rheinischen Post', die Anpassung sei angesichts der allgemeinen Preissteigerungen und der Tarifabschlüsse mit den Ländern absehbar und angemessen gewesen.
Die Tarifhoheit für den ÖPNV liegt bei den Ländern, welche nun auch öffentlich die Verantwortung für ihre Aufgaben übernehmen, was von der Bundesregierung begrüßt wird. Auf einer Sonderkonferenz kündigten die Verkehrsministerinnen und -minister der Bundesländer an, das bisher 49 Euro teure Monatsabo ab Januar zu erhöhen. Dies sei selbst dann notwendig, wenn alle geplanten Bundes- und Landesmittel wie vereinbart bereitgestellt würden.
Das seit Mai 2023 verfügbare Deutschlandticket ermöglicht unbegrenzte Fahrten in Bussen und Bahnen des Regional- und Nahverkehrs und kann monatlich gekündigt werden. Es gilt als bedeutendes Instrument zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der Tarifsituation im deutschen ÖPNV. Allerdings ist die Finanzierung ein Dauerthema zwischen Bund und Ländern, da den Verkehrsunternehmen Einnahmeausfälle durch das günstige Angebot entstehen, die kompensiert werden müssen.
Wie stark das Deutschlandticket im kommenden Jahr teurer wird, steht bislang nicht fest. Dies soll im Herbst auf einer weiteren Verkehrsministerkonferenz geklärt werden, so NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Innerhalb der Regierungsfraktionen stießen die Ankündigungen auf Kritik. Carina Konrad, Vize-Fraktionsvorsitzende der FDP, warf Krischer vor, die ständigen Debatten über den Ticketpreis als Ablenkungsmanöver von überfälligen Reformen zu nutzen. Sie forderte eine Reform der überholten und teuren Strukturen im Nahverkehr.