Powell unter Beschuss: Trumps Forderungen und Lagardes Unterstützung
Inmitten der hitzigen Debatte um die US-amerikanische Zollpolitik hat Präsident Donald Trump erneut die Contenance verloren und heftige Kritik an Notenbankchef Jerome Powell geübt. Auf seiner bevorzugten Plattform Truth Social wetterte er über die mangelnde Kooperationsbereitschaft Powells und forderte dessen rasche Absetzung. Trumps Unverständnis rührt vom Unwillen Powells her, die Zinsen zu senken - eine Forderung, die Trump bereits mehrfach an den Chef der Federal Reserve gerichtet hat.
Powell hingegen bleibt unnachgiebig und erklärte schon vor Trumps Amtsantritt, dass eine Entlassung durch den Präsidenten rechtlich nicht zulässig sei. Unterstützung erfährt Powell derweil aus Europa. Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, stellte sich entschieden hinter ihren amerikanischen Kollegen. Sie unterstrich die Bedeutung einer starken, verlässlichen Beziehung zwischen den Zentralbankern und lobte Powell als geschätzten Kollegen.
Ihre Aussagen kamen nach der Verkündung des jüngsten Zinsentscheids der EZB, mit dem sie sich erneut hinter die strategische Autonomie der Zentralbanken stellte. Doch die Herausforderungen bleiben. Powell warnte angesichts der unberechenbaren Handelspolitik Trumps vor aufkeimenden Inflationsrisiken. Er prognostiziert, dass eine aggressive Zollpolitik zumindest vorübergehend die Teuerungsrate anheben könnte.
Allerdings sei angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten eine präzise Voraussage schwierig, so Powell bei einem Auftritt in Chicago. In den Finanzmärkten sorgt Trumps erratische Handelspolitik mit ständig neuen Ankündigungen und Rücknahmen von Zöllen für Unruhe. Die Volatilität ist spürbar, wenngleich allgemein erwartet wird, dass die Federal Reserve bei ihrer nächsten Zinsentscheidung im Mai vorerst keine Änderungen vornehmen wird.
Die Finanzwelt bleibt gespannt, welche Wendungen im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftspolitik und Geldpolitik als nächstes auf die Bühne treten werden.