Potsdam: Tarifverhandlungen auf der Zielgeraden – Eine angespannte Ruhe
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen bahnt sich ein entscheidender Moment an. Arbeitgeber sowie Gewerkschaften treffen sich in Potsdam, um über das Schlichtungsergebnis zu verhandeln. Die Schlichter Roland Koch und Henning Lühr legten eine mehrstufige Gehaltserhöhung vor, deren Annahme nun auf dem Prüfstand steht.
Im Zentrum der Gespräche stehen über 2,5 Millionen Beschäftigte aus unterschiedlichsten Bereichen, von Kindertagesstätten über Pflegeeinrichtungen bis hin zum Flughafenbetrieb. Der Vorschlag inkludiert Gehaltserhöhungen um drei Prozent ab April 2025, mit einem Mindestbetrag von 110 Euro monatlich, sowie eine weitere Steigerung um 2,8 Prozent ab Mai 2026. Zudem sollen flexiblere Arbeitszeiten und erhöhte Schichtzulagen Bestandteil der neuen Tarifstruktur werden.
Im Vorfeld hatten die Gewerkschaften Verdi und der dbb Beamtenbund deutlich größere Gehaltsforderungen gestellt. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und das Bundesinnenministerium hingegen verweigerten aus Kostengründen die Zustimmung. Nach einem Zwischenstopp im März und der darauffolgenden Schlichtungsphase werden die aktuellen Verhandlungen richtungsweisend sein. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht eine Urabstimmung über unbefristete Streiks.