Politische Unruhe um Gautam Adani: Proteste in Indien gegen beschuldigten Milliardär
Inmitten wachsender politischer Spannungen formierten sich Hunderte von Unterstützern der indischen Kongresspartei in Neu-Delhi, um gegen Gautam Adani, einen prominenten Unternehmer Asiens, zu protestieren. Adani sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen der USA konfrontiert, die ihm Betrug und Bestechung zur Last legen – Vorwürfe, die ihn alles andere als unbeeindruckt lassen. Diese Nachrichten erschütterten den Aktienmarkt seiner Unternehmensgruppe, als dessen Wert seit den Anklagen in den USA deutlich gefallen ist.
Die Aktivisten, die sich in der Nähe des indischen Parlaments versammelten, forderten die umgehende Festnahme Adanis und bezichtigten die indische Regierung, den umstrittenen Kohlemagneten zu schützen. Kritiker halten ihm eine enge Verbindung zu Premierminister Narendra Modi vor, was durch auffällige Plakate wie "Modi und Adani sind eins" untermauert wurde. Die Proteste fanden ihren Höhepunkt, als Parlamentsmitglieder der Opposition mit lauten Parolen die Eröffnung der Sitzung störten und eine eingehende Untersuchung von Adanis Unternehmen forderten.
Besondere Brisanz erhielt der Fall durch Anklagen, die Adani und sieben seiner Kollegen als eines groß angelegten Betrugsschemas beschreiben. Laut Anklageschrift soll Adani Bestechungsgelder in Höhe von rund 265 Millionen US-Dollar an indische Regierungsbeamte gezahlt haben. Der Fokus liegt hierbei auf dem Bereich erneuerbare Energien, insbesondere auf einem umstrittenen Solarprojekt in Indien.
Während sich Adani gegen die Anschuldigungen wehrt, schwelt die Kontroverse weiter. Die Finanzchefin der Adani-Gruppe stellte klar, dass die Vorwürfe sich lediglich auf einen Vertrag der Tochtergesellschaft Adani Green beziehen und nicht die gesamte Unternehmensgruppe betreffen. Doch die Opposition, angeführt vom Kongresspolitiker Rahul Gandhi, bleibt unerschrocken. Sie wirft der Regierung vor, Adani zu schützen, und fordert umfassende Aufklärung. Gandhis Worte, dass die Glaubwürdigkeit des Premierministers zerstört sei und dass man weiterhin versuchen werde, die "Verbindungen" zwischen Adani und Modi aufzudecken, heizen die Debatte zusätzlich an.
Die Anschuldigungen gegen Adani sind die neuesten in einer Reihe von Kontroversen, die seine Unternehmen ins Wanken gebracht haben. Der kontinuierliche Druck von Analysten und Marktbeobachtern, vor dem sich Adani zu schützen versucht, markiert eine der größten Herausforderungen seiner Karriere, zumal die Aktien seiner Firmen infolge der neuen Vorwürfe um bis zu 20 Prozent fielen.