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Plastikproduktion bricht ein: Deutschlands Industrie am Abgrund

13. März 2025, 10:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Plastikproduktion bricht ein: Deutschlands Industrie am Abgrund
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Hohe Energiepreise, Bürokratie und strenge Umweltauflagen setzen der deutschen Kunststoffbranche zu.
Die deutsche Kunststoffindustrie steckt in der Krise: Zwischen 2021 und 2023 sank die Produktion um 18 %, Unternehmen wie BASF und Evonik kürzen Stellen oder verkaufen Werke. Während Asien expandiert, verliert Deutschland Marktanteile.

Deutschlands Plastikindustrie unter Druck

Plastik galt lange als unverzichtbar – und war ein Milliardengeschäft. Doch nun steckt die Branche tief in der Krise. Zwischen 2021 und 2023 schrumpfte die Kunststoffproduktion in Deutschland um fast 18 Prozent. Unternehmen wie BASF, Evonik und Covestro kürzen Stellen oder verkaufen Teile ihrer Produktion. Währenddessen boomt der Markt in Asien. Die deutsche Industrie steht vor der Wahl: Reform oder Abstieg?

Ein einstiger Spitzenreiter fällt zurück

Deutschland war jahrelang der größte Kunststoffhersteller Europas. Verpackungen, Autoteile, Baustoffe – kaum ein Industriezweig kam ohne die vielseitigen Kunststoffe aus. Doch hohe Energiepreise, aufwendige Genehmigungsverfahren und steigende Umweltauflagen bremsen die Branche aus. Während in China und den USA weiter expandiert wird, gehen hierzulande Werke vom Netz.

Unternehmen in der Krise – und was das für Deutschland bedeutet

BASF hat bereits zwei Sparprogramme aufgelegt und erste Werke verkauft. Evonik könnte bis zu 7000 Stellen streichen. Covestro steht kurz vor einer Übernahme durch den Staatskonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Selbst Mittelständler kämpfen ums Überleben. Der Kunststoffverband Plastic Europe warnt: Wenn nichts geschieht, droht ein massiver Verlust von Industriearbeitsplätzen.

Das Dilemma: Globale Nachfrage wächst, deutsche Produktion schrumpft

Die weltweite Kunststoffnachfrage steigt weiter – bis 2050 könnte sie sich verdreifachen. Doch Deutschland profitiert nicht. Stattdessen wird immer mehr Plastik importiert, auch Recyclingmaterial kommt inzwischen aus dem Ausland. Die Ironie: Während der Standort Deutschland aus Klimaschutzgründen immer stärker reguliert wird, verlagert sich die Produktion in Länder mit weniger Umweltstandards. Ein Effekt, der die globale CO2-Bilanz kaum verbessert.

Nachhaltigkeit als Rettungsanker?

Verbandschefin Christine Bunte setzt auf Kreislaufwirtschaft und Recycling. Doch noch sind recycelte Kunststoffe oft teurer als Neuware – besonders, wenn der Ölpreis niedrig bleibt. Die Branche fordert deshalb Quoten, die Hersteller zwingen, mehr Recyclingmaterial zu verwenden. Doch ob das reicht, um die Produktion in Deutschland zu halten, bleibt ungewiss.

Unternehmen klagen über langwierige Genehmigungsverfahren und hohe Energiekosten. Während Investitionen in neue Werke in Deutschland oft Jahre dauern, sind sie in China und den USA schneller realisierbar. Experten warnen: Wenn die Politik nicht gegensteuert, könnten weitere Firmen ihre Produktion ins Ausland verlagern.

Finanzen / Märkte
[InvestmentWeek] · 13.03.2025 · 10:00 Uhr
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