Pfizer versus Eli Lilly: Wer ist der bessere Kauf für preisbewusste Anleger?
Auf dem gegenwärtigen Aktienmarkt, insbesondere im Biopharma-Sektor, suchen wertorientierte Investoren verstärkt nach unterbewerteten Perlen. Die Schwergewichte der Branche, wie Pfizer und Eli Lilly, bieten jedoch auf den ersten Blick nicht unbedingt Schnäppchenpotenzial. Dennoch sind diese beiden Pharmagiganten bei näherer Betrachtung keineswegs gleich zu bewerten, wenn es um das Potenzial für Anleger geht.
Pfizer steckt in einer momentanen Krise, vergleicht man die aktuellen Zahlen mit den früheren Erfolgen. Der Betriebsgewinn des Unternehmens liegt derzeit bei nur 1,3 Milliarden US-Dollar, was einen dramatischen Rückgang von 94 % im Vergleich zu vor drei Jahren darstellt. Vor allem der Rückgang der Umsätze mit Corona-Impfstoffen und -Medikamenten hat das Unternehmen hart getroffen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Bewertungskennzahlen wider: Das Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz beträgt 4,1 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 1,9. Diese Kennzahlen deuten darauf hin, dass die Investoren die zukünftigen Chancen von Pfizer eher skeptisch einschätzen.
Analysten an der Wall Street gehen jedoch davon aus, dass Pfizer auf lange Sicht einen Gewinn pro Aktie von 9,6 % jährlich erzielen könnte, auch wenn kurzfristig eine Phase der Stagnation zu erwarten ist. Operative Verbesserungen und strategische Zukäufe, insbesondere im Bereich der Krebstherapien, könnten Pfizers Bilanz wieder ins Lot bringen. Angesichts der gegenwärtig niedrigen Bewertung könnten Pfizers Aktien somit eine attraktive Gelegenheit für geduldige Anleger darstellen.
Eli Lilly hingegen präsentiert sich als Wachstumswunder im Sektor, unterstützt durch bahnbrechende Medikamente für Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit. Produkte wie Mounjaro und Zepbound haben sich als Verkaufsschlager erwiesen und zu einem Anstieg des Gewinns pro Aktie um 60 % in drei Jahren geführt. Eli Lillys beeindruckende Wachstumsprognose rechtfertigt die hohen Bewertungskennzahlen: Ein EV/R-Verhältnis von 21,8 und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 112,7 sprechen für sich. Die Pipeline des Unternehmens ist vielversprechend gefüllt, was Investoren Hoffnung auf weiteres Wachstum gibt.
Auch wenn Eli Lilly deutlich teurer bewertet ist, könnte sich die Investition langfristig lohnen. Für risikoscheue Anleger könnte Pfizer jedoch die bessere Wahl sein, da die niedrige Bewertung Chancen auf Gewinne birgt, sobald das Unternehmen seine Profitabilität wiederherstellen kann. Wer in den Pharma-Markt einsteigen möchte, sollte sich sowohl der Chancen als auch der Risiken bewusst sein – beide Unternehmen repräsentieren unterschiedliche Ansätze und Erwartungen.