Pfizer im Fokus der Großinvestoren: Cleverer Schachzug oder riskante Wette?
Wall Street blickt gespannt auf die Bedeutung der jüngsten 13F-Meldungen der Investmentfirmen. Diese quartalsweise bei der Securities and Exchange Commission eingereichte Pflichtangabe gewährt Einblick in das Anlageverhalten der Großinvestoren und offenbart, welche Aktien derzeit in ihrem Fokus stehen. Ein markanter Punkt der letzten Meldungen sind die Zukäufe von Citadel unter Ken Griffin und Millennium Management von Israel Englander bei der Aktie von Pfizer. Dies ist bemerkenswert, da die Pfizer-Aktie in den vergangenen drei Jahren fast 30 Prozent an Wert eingebüßt hat und 2024 hinter dem S&P 500 zurückblieb.
Derzeit kämpft Pfizer mit den Nachwehen seiner pandemiebedingten Sonderkonjunktur. Die einst hohe Nachfrage nach Covid-Impfstoffen und -Behandlungen ist stark gesunken. Dennoch identifizieren Experten zwei Bereiche, die zukünftiges Wachstum versprechen. Zum einen hat Pfizer Ende 2023 das Onkologie-Unternehmen Seagen für 43 Milliarden Dollar übernommen. Bis 2030 plant Pfizer, seine reichhaltige Pipeline auf acht Blockbuster-Medikamente in der Onkologie zu erweitern.
Zudem wittert Pfizer Chancen im Bereich der Gewichtsabnahme. Mit Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) Agonisten will man sich im Markt für Diabetes- und Gewichtskontrolle positionieren, der derzeit von Novo Nordisk und Eli Lilly dominiert wird.
Griffin und Englander besitzen keinen unfehlbaren Riecher, dennoch könnte ihr Vertrauen in die Pfizer-Aktie gut begründet sein. Für Citadel und Millennium ist Pfizer eine bestehende Position, die weiterentwickelt wird, und dient möglicherweise als Absicherung gegen andere Marktbereiche. Aber realistisch betrachtet, stellt der Erfolg der Milliardeninvestitionen in Seagen und die Expansion in den Gewichtsabnahmemarkt langfristige Projekte dar, deren Erfolg ungewiss ist.
Die gegenwärtig niedrigen Erwartungen an Pfizer könnten sich als Vorteil erweisen, sollte das Unternehmen seine Wachstumsziele erreichen. Für interessierte Investoren bedeutet dies, dass der Kauf von Pfizer-Aktien eine Wette auf eine Unternehmenswende und die Diversifikation in die Onkologie sowie potenzielle Erfolge im Bereich Gewichtsabnahme darstellt.
