Pernod Ricard: Überraschender Umsatzrückgang durch schwaches Chinageschäft
Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard musste im dritten Geschäftsquartal einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen, der insbesondere auf schwache Geschäfte in China und Europa zurückzuführen ist. Das Unternehmen berichtete über einen Umsatzrückgang um drei Prozent auf 2,28 Milliarden Euro. Analysten von Bloomberg erwarteten zwar einen Rückgang, gingen jedoch lediglich von einem Minus von einem Prozent aus. Die Aktien von Pernod Ricard zeigten sich im frühen Handel zunächst unter Druck.
Analysten der kanadischen Bank RBC beruhigten jedoch die Anleger: Trotz verfehlter Erwartungen seien die Ergebnisse kein Desaster. Im Tagesverlauf stabilisierte sich die Aktie und notierte am Nachmittag unverändert. Besonders in Europa litt der Umsatz des Unternehmens, bedingt durch einen Rückgang von sieben Prozent mit einem spürbaren Einbruch auf dem deutschen Markt.
In Asien, dem bedeutendsten Markt für Pernod Ricard, wurden die Erlöse durch politische Maßnahmen in China um sechs Prozent reduziert. Restriktionen bei zollfreien Einkäufen an Flughäfen und Zölle auf europäischen Weinbrand wirkten hier stark belastend. Einzig in Amerika konnte das Unternehmen ein Umsatzwachstum verzeichnen.
Angesichts dieser Entwicklung bestätigte Pernod Ricard die im Februar angepasste Umsatzprognose. Für das Geschäftsjahr 2024/25 wird ein bereinigter Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet. Experten prognostizierten bereits eine Anpassung der vorherigen Wachstumsprognose aufgrund der anhaltenden Herausforderungen in China und wurden daher nicht überrascht.