Paris auf dem Weg zur autofreien Metropole: Bürgerentscheid über Straßensperrungen
In Paris steht ein weiterer, bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Lebensqualität zur Debatte: die potenzielle Umwandlung von 500 Straßen zu Fußgängerzonen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der französischen Hauptstadt sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und damit die künftige Verkehrsstrategie maßgeblich mitzugestalten. Sollte der Vorschlag angenommen werden, wird dies zu einer signifikanten Reduktion von 10.000 Parkplätzen führen und Autofahrer zur Anpassung ihrer Routen zwingen.
Die Abstimmung, die in 21 Bezirken ausgerichtet wird, markiert gleichzeitig eine Premiere, denn erstmals dürfen auch Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren ihre Stimme mit einbringen. Diese Öffnung der Wahlbeteiligung unterstreicht den demokratischen Ansatz der Stadtverwaltung, die ihre Bürger aktiv in den Prozess der Verkehrsplanung einbindet. Erwartet werden die Ergebnisse noch am selben Abend, nachdem sich die Wahllokale um 9.00 Uhr morgens öffnen und um 19.00 Uhr schließen.
Bereits jetzt sind etwa 220 Straßen in Paris für den Autoverkehr gesperrt, vornehmlich in schulnahen Gebieten. Während etwa 25 Straßen pro Arrondissement potenziell betroffen sein könnten, bleibt die genaue Auswahl bis zur Entscheidung offen. Die Abstimmung reiht sich ein in eine Serie politischer Entscheidungen zur Verkleinerung der Verkehrsflotte in Paris, darunter das Verbot von E-Tretroller-Leihdiensten und die Einführung höherer Parkgebühren für schwerere Fahrzeuge. Kritiker werfen der Pariser Verwaltung vor, die Abstimmung eher als PR-Kampagne denn als ernsthafte Bürgerbeteiligung zu nutzen.