Optimismus trotz geringer Umfragewerte: Olaf Scholz visiert Bundestagswahl 2025 an
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich trotz enttäuschender Umfrageergebnisse und Rückschlägen bei den letzten Wahlen optimistisch. Im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ betonte der SPD-Politiker, dass er fest davon ausgeht, die nächste Bundesregierung weiterhin anzuführen. „Regieren wird nicht einfacher, also sollten wir es machen“, fügte er hinzu und stellte klar, dass für ihn eine SPD-geführte Bundesregierung das Ziel sei.
Die jüngsten Umfragen zeigen jedoch ein düsteres Bild für die Ampel-Koalition. Laut einer Erhebung des Instituts Insa für die „Bild am Sonntag“ haben SPD, Grüne und FDP zusammen nur noch 29 Prozent Zustimmung. Besonders bemerkenswert: Die SPD erreicht in der Umfrage lediglich 15 Prozent. Zudem sind 74 Prozent der Bürger unzufrieden mit der Regierungsarbeit und 70 Prozent beurteilen Scholz' Leistung negativ.
Scholz selbst bleibt bei seiner Haltung, Umfragen nicht zu kommentieren. Im ZDF-Sommerinterview machte er klar, dass er nicht plant, die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen. Er sieht die Arbeit der aktuellen Regierung weiterhin als gesichert an und sieht den Vorschlag zu vorgezogenen Wahlen als reine Oppositionsstrategie.
Interessanterweise sprach Scholz auch über Verteidigungsminister Boris Pistorius, dessen Beliebtheitswerte regelmäßig vor ihm liegen. Scholz betonte aber, dass Pistorius und andere Parteifreunde ihn weiterhin als Kanzlerkandidaten sehen möchten.
Nach den jüngsten Wahldebakeln in Thüringen und Sachsen richtet sich der Fokus nun auf die Landtagswahl in Brandenburg, einer traditionellen Hochburg der SPD. Dort tritt Ministerpräsident Dietmar Woidke zur Wiederwahl an. Sollte die SPD auch hier nicht überzeugen können, könnte der Druck auf Scholz weiter zunehmen.
Der Kanzler kritisierte das öffentliche Auftreten seiner Regierung und bemerkte, dass viele Entscheidungen von heftigen öffentlichen Streitigkeiten überschattet wurden. Dies habe oft verschleiert, welche Maßnahmen tatsächlich beschlossen wurden.