Optimierung im Gesundheitssystem: GKV bekräftigt Bedeutung der Hausarzt-Steuerung
Die aktuellen Herausforderungen in Deutschlands Gesundheitssystem, geprägt von überfüllten Arztpraxen und der Schwierigkeit, zeitnah Arzttermine zu erhalten, haben den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) dazu veranlasst, die Koalitionspläne zur Patientensteuerung durch Hausarztpraxen nachdrücklich zu unterstützen. Während Deutschland laut Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorsitzende der GKV, ein 'Spitzenreiter bei den Arzt-Patienten-Kontakten' ist, stehen viele Versicherte dennoch vor großen Hürden bei der Terminvergabe.
Das Problem liegt nicht nur in der Vielzahl an Fachärzten, sondern auch darin, dass 75 Millionen Versicherte oft nicht wissen, welcher Facharzt für ihre Bedürfnisse der richtige ist. Besonders chronische Patienten müssen regelmäßig für Rezepte in die Praxis, was die Situation weiter verschärft. Stoff-Ahnis sieht hierin eine unnötige Belastung für das System, die sowohl zeitaufwendig als auch kostenintensiv ist.
Die Lösung: Hausarztpraxen könnten als zentrale Koordinatoren fungieren, die Patientenbedürfnisse lenken und nur bei Bedarf an Fachärzte überweisen. Dieses Modell, ein 'verbindliches Primärarztsystem', wurde bereits in den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD diskutiert. Unterstützung erhält dieser Vorschlag auch von Klaus Reinhardt der Bundesärztekammer, der vorschlägt, dass Patienten bei selbstgewähltem, abweichendem Behandlungsweg finanziell beteiligt werden sollten. Des Weiteren regt Stoff-Ahnis an, die quartalsbezogene Vergütung für chronisch Kranke zu überdenken und stattdessen beispielsweise Jahresrezepte einzuführen, um langfristig für Entlastung zu sorgen.