Ölpreise unter Druck durch gestiegene Produktionsprognosen und starken US-Dollar
Die Ölpreise zeigen sich zu Beginn des Donnerstags leicht rückläufig, beeinflusst durch Erwartungen steigender globaler Fördermengen und eine verhaltene Nachfrageentwicklung. Gleichzeitig setzt ein stärkerer US-Dollar die Notierungen zusätzlich unter Druck.
So notierten Brent-Öl-Futures um 6 Cent, respektive 0,08 %, niedriger bei 72,22 US-Dollar je Barrel. Parallel dazu sanken die US-West Texas Intermediate (WTI) Futures um 13 Cent respektive 0,19 % auf 68,30 US-Dollar je Barrel.
Die jüngsten Prognosen der US-amerikanischen Energy Information Administration (EIA) belaufen sich auf einen Anstieg der amerikanischen Ölproduktion auf durchschnittlich 13,23 Millionen Barrel pro Tag für das laufende Jahr, ein Plus von 300.000 bpd verglichen mit dem bisherigen Rekord von 12,93 Millionen bpd des Vorjahres. Zudem hat die EIA ihre globale Produktionsprognose für das Jahr 2024 auf 102,6 Millionen bpd angehoben.
Unterdessen hat die OPEC am Dienstag ihre Prognose für das weltweite Nachfragewachstum auf 1,82 Millionen bpd im Jahr 2024 gesenkt, was auf eine schwache Nachfrage in China, Indien und anderen Regionen zurückzuführen ist. Dies führte zu einem Rückgang der Ölpreise auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Wochen.
Die EIA erwartet ein geringeres Nachfragewachstum als die OPEC, mit rund 1 Million bpd im kommenden Jahr, was jedoch eine Erhöhung im Vergleich zur vorherigen Prognose von 900.000 bpd darstellt.
Marktakteure warten nun gespannt auf den Ölmarktbericht der Internationalen Energieagentur sowie auf die Lagerbestandsdaten der EIA für weitere Handelsimpulse.
Laut einer Mitteilung von ANZ Research belastet ein schwacher Ausblick für die Nachfrage in China die Stimmung weiterhin. Der erstarkte USD schafft erhebliche Gegenwinde für Rohstoffe, da ein festerer Dollar Rohstoffe in der US-Währung für Käufer anderer Währungszonen verteuert.