Ölpreise sinken: Opec+ im Fokus der Märkte
Die internationalen Ölpreise gaben am Freitag deutlich nach, nachdem sie sich am Morgen noch recht stabil gezeigt hatten. Im Verlauf des Handelstages rutschten die Notierungen ins Minus: Ein Barrel der meistgehandelten Nordseesorte Brent für Juni-Lieferungen kostete zuletzt 65,67 US-Dollar, was einem Rückgang von 88 Cent entspricht. Auch die amerikanische Rohölsorte WTI fiel um 87 Cent und notierte bei 61,97 Dollar pro Barrel.
Analysten führen die aktuelle Entwicklung auf Berichte über eine mögliche Erhöhung der Fördermengen durch die Opec+ zurück. Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, erwartet eine Produktionsanhebung ähnlich der im Mai. Diese könnte beim nächsten Treffen des Bündnisses im Mai beschlossen werden.
Die Handelszölle der USA unter Präsident Donald Trump blieben trotz eines zeitweiligen Hoffnungsschimmers auf eine Entspannung im Handelskonflikt ein marktbeherrschendes Thema. Trump hatte kürzlich klargestellt, dass die Verhandlungen mit China über eine Deeskalation des Handelsstreits fortgesetzt würden, auch nach einem Dementi von Peking.
Aus wöchentlicher Perspektive zeigt sich ebenfalls ein negatives Bild für die Ölpreise. Brent hat seit Wochenbeginn rund zwei Dollar verloren. Zudem belasten Aussagen aus Kasachstan den Markt. Das Land stelle nationale Interessen über die des Opec+, was auf zunehmende Spannungen innerhalb der Fördergemeinschaft hindeutet.