Ölpreise im Abwärtstrend: Zollkonflikte und Opec+ belasten Märkte
Die Ölpreise sind auch am Freitag weiter gesunken und setzen damit ihren Abwärtstrend fort. Auslöser dieser Entwicklung ist ein Doppelgespann aus geopolitischen Spannungen durch den Zollstreit der USA und einer Aufstockung der Fördermengen durch die Opec+. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni fiel auf 68,20 US-Dollar, was einem Rückgang von 1,94 Dollar gegenüber dem Vortag entspricht. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai verzeichnete ebenfalls einen Preisrückgang von 1,90 Dollar auf 65,04 Dollar.
Die verbilligten Ölpreise werden zusätzlich durch die Bestrebungen der Opec+, die Fördermengen zu erweitern, beeinflusst. Der Ölverbund hat beschlossen, die Förderung bis Ende Mai um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen—eine Umsetzung, die schneller vonstattengeht als vom Markt ursprünglich erwartet. Diese Ankündigung, gekoppelt mit der Furcht vor den globalen wirtschaftlichen Auswirkungen der Zollpolitik, hat dazu geführt, dass Brent-Öl aus der Nordsee seit Mittwochabend um etwa sieben Dollar je Barrel gefallen ist und nun den niedrigsten Stand seit Anfang März erreicht hat.
Der Experte Tamas Varga von PVM Oil Associates beschreibt die jüngsten Entscheidungen als 'perfekten pessimistischen Cocktail', der eine erhebliche Rezessionsangst und das Risiko einer Stagflation schürt. Dies könnte negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage haben. Dennoch steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht für März ein wirtschaftlich bedeutendes Ereignis bevor, das am Freitag zur Stimmungsaufhellung beitragen könnte. Analysten der Dekabank betonen, dass ein positiver Bericht über den Stellenaufbau die Sorgen um die US-Konjunktur verringern könnte, besonders angesichts der bestehenden Unsicherheiten durch die Zölle.