Ofwat verhängt hohe Strafen gegen Wasserversorger
Die britische Regulierungsbehörde Ofwat hat eine empfindliche Geldstrafe in Höhe von 104,5 Millionen Pfund gegen Thames Water verhängt. Diese Strafe beläuft sich auf 9 % des Umsatzes des Unternehmens aus dem Abwassergeschäft für das Geschäftsjahr 2023-2024. Ein entscheidender Aspekt ist, dass diese finanzielle Belastung nicht durch höhere Gebühren an die Verbraucher weitergegeben werden darf. Des Weiteren hat Ofwat angekündigt, dass sichergestellt wird, dass Kunden nicht doppelt zur Kasse gebeten werden, wenn zusätzliches Wartungsarbeiten erforderlich sind. Neben Thames Water sind auch Yorkshire Water und Northumbrian Water Teil der weitreichenden Untersuchung, die Mängel in der Handhabung der Abwasseranlagen aufgedeckt hat. Diese Mängel führten zu übermäßigem Abfluss von Abwasser aus Notüberläufen, was nicht nur gesetzliche Vorgaben missachtet, sondern auch die Wasserqualität in Flüssen und Meeren erheblich beeinträchtigt. David Black, der Geschäftsführer von Ofwat, betonte die Schwere der festgestellten Verstöße und die feste Entschlossenheit, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Die betroffenen Unternehmen stehen deshalb unter erhöhtem Handlungsdruck, um sowohl ihren gesetzlichen Pflichten als auch den Umweltstandards gerecht zu werden. Für die Zukunft plant Ofwat, im Rahmen einer neuen Preisregulierung, die ab April des kommenden Jahres in Kraft tritt, die Überläufe von Abwasser bis 2030 um 44 % im Vergleich zu 2021 zu reduzieren. Besonders besorgniserregend ist, dass diese Strafe den Druck auf die ohnehin angespannten Finanzen von Thames Water erhöhen könnte. Das Unternehmen arbeitet derzeit daran, Finanzierungsoptionen für seine Schuldenlast von 19 Milliarden Pfund zu prüfen, um nicht in Liquiditätsschwierigkeiten zu geraten, wenn diese im Mai fällig werden sollten.