Nvidia setzt auf neue KI-Chips und baut Kapazitäten für „Reasoning AI“ aus
Nvidia hat mit der Einführung seiner neuesten KI-Chip-Generation Vera Rubin ein starkes Signal an Investoren gesendet. Der Halbleiterhersteller setzt darauf, dass die steigende Nachfrage nach immer leistungsfähigeren Rechenzentren weiter anhält – trotz der jüngsten Fortschritte bei „Reasoning AI“-Modellen wie DeepSeek, die weniger Hardware-intensiv arbeiten sollen.
CEO Jensen Huang stellte die neuen Chips auf der GTC-Konferenz in San Jose vor und bekräftigte, dass der weltweite Ausbau von KI-Infrastruktur nicht abebben werde. „Fast die ganze Welt hat sich geirrt“, sagte Huang. „Die Rechenanforderungen für KI skalieren stärker als erwartet.“
Die Vera-Rubin-Chips, benannt nach der US-Astronomin, die dunkle Materie entdeckte, sollen es ermöglichen, Cluster aus Millionen von GPUs zu bilden. Diese Architektur könnte größere KI-Modelle trainieren und leistungsfähigere Antworten für eine wachsende Zahl von Nutzern liefern. Huang kündigte zudem eine „Ultra“-Version für 2027 an.
Die Vorstellung der neuen Chips folgt auf Spekulationen, dass Unternehmen wie DeepSeek mit effizienteren Algorithmen den Bedarf an Hochleistungs-Hardware verringern könnten. Nvidia betont jedoch, dass die Nachfrage nach fortschrittlichen Grafikprozessoren (GPUs) ungebrochen sei. Die vier größten US-Cloud-Anbieter hätten ihre GPU-Käufe bereits deutlich gesteigert.
Zusätzlich zu den Chips enthüllte Nvidia eine neue optische Netzwerktechnologie, die den Engpass beim Aufbau riesiger KI-Rechenzentren beseitigen soll. Unternehmen wie OpenAI und xAI planen derzeit Einrichtungen mit Hunderttausenden GPUs unter einem Dach, um komplexere KI-Modelle zu entwickeln.
„Wir bewegen uns an den physikalischen Grenzen“, sagte Huang. Nvidia zeigte zudem neue Workstations, die seine High-End-GPUs aus Cloud-Umgebungen direkt auf die Schreibtische von KI-Forschern bringen sollen.
Trotz der technologischen Fortschritte verlor die Nvidia-Aktie nach der Präsentation rund 3 Prozent. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um 15 Prozent gefallen, nicht zuletzt wegen Befürchtungen über den Einfluss von US-Handelszöllen auf die Tech-Industrie. Im Januar hatte Nvidia an einem einzigen Tag fast 600 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren, als Investoren auf die Meldungen zu DeepSeek reagierten.
Dennoch bleibt das Wachstum beeindruckend: Im vierten Quartal 2024 legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 80 Prozent zu.