Novartis stärkt US-Präsenz mit Milliarden-Investition
Der Schweizer Pharmariese Novartis plant, in den nächsten fünf Jahren beeindruckende 23 Milliarden Dollar in die Vereinigten Staaten zu investieren, um sowohl Produktions- als auch Forschungsaktivitäten auszubauen. Diese strategische Entscheidung wird allgemein als Reaktion auf die anhaltenden Zolldrohungen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump gewertet.
Durch den Bau neuer Anlagen wird Novartis künftig in der Lage sein, sämtliche Schlüsselmedikamente, die in den USA verkauft werden, auch vollständig vor Ort zu produzieren. Dies stellt eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zur bisherigen Situation dar und soll zudem wesentlich zur Erreichung der ehrgeizigen Umsatzziele des Unternehmens beitragen.
Mit der Errichtung von zehn erweiterten Standorten, einschließlich sieben neuer Produktionsanlagen, wird Novartis 1.000 neue interne Stellen schaffen und zusätzlich 4.000 Arbeitsplätze in den USA generieren. Ein ambitioniertes Projekt ist der Bau eines Forschungs- und Innovationszentrums für Biomedizin in San Diego, das zwischen 2028 und 2029 eröffnet werden soll. Dieses Zentrum wird die bereits bestehenden Hubs in Cambridge und Basel ergänzen.
Während für vier der geplanten Produktionsanlagen der genaue Standort noch nicht feststeht, ist sicher, dass drei auf die Fertigung biologischer Wirkstoffe sowie Verpackungen fokussiert sein werden. Eine weitere Anlage wird die Herstellung chemischer Wirkstoffe und oraler Darreichungsformen übernehmen. Auch der Ausbau der Radioligand-Therapien spielt eine zentrale Rolle in der Expansionsstrategie.
Hierzu plant Novartis neue Einrichtungen in Florida und Texas und verstärkt aktuell seine Kapazitäten in Milburn und Indianapolis, während eine weitere Anlage in Carlsbad entsteht. Die großzügigen Investitionen reflektieren laut CEO Vas Narasimhan das innovationsfreundliche Umfeld in den USA.
Novartis zeigt sich gut vorbereitet auf die Herausforderungen des sich verändernden externen Umfelds und hält an seinen Wachstumsprognosen für 2025 sowie einer geplanten Kernmarge von über 40 Prozent für 2027 fest. Interessanterweise bleibt die offizielle Mitteilung eine direkte Erwähnung der Zollpolitik unter Präsident Trump schuldig.
Doch die jüngsten Äußerungen der Regierung deuten darauf hin, dass selbst die Pharmaindustrie bald mit Importzöllen rechnen muss.