Nordstrom strebt durch Rückzug von öffentlichen Märkten langfristiges Wachstum an
Ein bemerkenswerter Wandel kündigt sich für den US-amerikanischen Einzelhandelsgiganten Nordstrom an: Die traditionsreiche Kaufhauskette plant den Rückzug von den öffentlichen Märkten. In einem viel beachteten Schritt will das Unternehmen die Herausforderungen des hektischen Börsenlebens gegen eine langfristigere und strategischere Ausrichtung eintauschen. Experten sind sich einig, dass dies Nordstrom die Möglichkeit gibt, wegweisende Investitionen zu tätigen, die sonst dem Druck kurzfristiger Quartalsberichte zum Opfer gefallen wären.
Unter der Leitung von Erik Nordstrom als CEO, Pete Nordstrom als Präsident und Chief Brand Officer sowie Jamie Nordstrom als Chief Merchandising Officer wird das Familienunternehmen in privater Hand bestehen bleiben. Diese Umstrukturierung soll es Nordstrom ermöglichen, durch die Befreiung von öffentlichen Berichtspflichten Zeit und Kapital zu sparen, um den Fokus verstärkt auf strategische Meilensteine und Innovation zu legen. Der Vorteil eines privat geführten Unternehmens liegt auch darin, dass man weniger Transparenz nach außen zeigen muss, was die Konkurrenz im Dunkeln über künftige Schritte lässt.
Während Nordstrom durch den Rückzug von der Börse auch den Anstieg seiner Verschuldung in Kauf nimmt, wird die Finanzierung des Deals durch eine Kombination aus vereinigtem Eigenkapital der Nordstrom-Familie und El Puerto de Liverpool sowie weiteren Kreditinstrumenten gewährleistet. Liverpool, das mexikanische Kaufhausunternehmen, wird einen Einfluss im Verwaltungsrat von Nordstrom erhalten, was Möglichkeiten für weitere Synergien im Einzelhandel eröffnet.
Nordstrom möchte durch den Rückzug von öffentlichen Märkten künftige Unternehmungen wieder auf eine breite Basis stellen und könnte in Erwägung ziehen, sich langfristig erneut an den Kapitalmärkten zu versuchen, sobald die geplanten Investitionen Früchte tragen. Beobachter schätzen, dass die Partnerschaft mit Liverpool nicht zu einer direkten Expansion nach Mexiko oder umgekehrt führen wird. Dennoch wird eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt, bei der beide Unternehmen von einem Know-how-Transfer und möglicherweise der Einführung neuer Marken profitieren könnten.
In einer sich stetig wandelnden Handelslandschaft bleibt die Herausforderung für Nordstrom, seine Hauptgeschäftsfelder wieder in die Wachstumsspur zu bringen und ein einzigartiges Sortiment anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld könnten solche strategischen Anpassungen entscheidend sein, um den Weg für die nächsten Jahrzehnte zu ebnen.
