Nokia unter Druck: Herausforderungen auf dem Weg zur Zielerreichung
Der Telekommunikationsriese Nokia sieht sich angesichts der volatilen Zollpolitik der USA mit einem anspruchsvolleren Weg konfrontiert, um seine Jahresziele zu erreichen. Während das finnische Unternehmen am Donnerstag in Espoo verkündete, dass die Prognose für das Geschäftsjahr weiterhin aufrecht erhalten wird, scheint es nun herausfordernder, das obere Ende des angestrebten Ausblicks zu verwirklichen. Der neue CEO, Justin Hotard, hält zwar an einem bereinigten operativen Gewinnziel zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro fest, jedoch könnten die von Präsident Trump veranschlagten Zölle dem Unternehmen im zweiten Quartal Kosten von 20 bis 30 Millionen Euro einbringen.
Im ersten Quartal verzeichnete Nokia einen Umsatzrückgang um etwa ein Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis war es gar ein Minus von drei Prozent. Dieser Rückgang ist größtenteils auf ein außergewöhnliches Lizenzgeschäft der Sparte Nokia Technologies im Vorjahr zurückzuführen, welches sich heuer nicht wiederholte. Im Gegensatz dazu konnten Schlüsselbereiche, wie die Technik für Fest- und Mobilnetze sowie der Cloudsektor, teilweise deutliche Zuwächse erzielen, was den Erwartungen von Analysten für die Umsatzentwicklung auf Konzernebene entsprach.
Bereinigt um Sondereffekte sank der operative Gewinn dramatisch um fast 75 Prozent auf 156 Millionen Euro, was die Annahmen der Analysten, die mit einem wesentlich höheren Ergebnis gerechnet hatten, enttäuschte. Zu den Hauptursachen zählten gestiegene Kosten und eine verminderte Bruttomarge, die mit Investitionen in das langfristige Wachstum begründet wurden. Üblicherweise nehmen Netzwerkausrüster gelegentlich Großaufträge zu suboptimalen Bedingungen an, um kontinuierliches Geschäft zu sichern.
Letztlich geriet Nokia im fortgeführten Geschäft mit einem Verlust von 60 Millionen Euro in die roten Zahlen, nach einem Gewinn von 451 Millionen Euro im Vorjahr.