Nintendo-Spiele und USK: Spannende Einblicke in die Bewertungszeit
Ein Highlight ist das kürzlich erschienene Mario & Luigi: Brothership (Release: 7. November für Nintendo Switch), das satte 301 Tage vor seinem Release eine Altersfreigabe erhielt. Das ist die längste Frist für einen Nintendo-Titel seit Fire Emblem Engage, das 515 Tage vor der Veröffentlichung geprüft wurde. Warum passiert so etwas? Möglicherweise ist das Spiel schon sehr früh fertig, oder Nintendo plant eine umfassende Marketingkampagne bzw. die Zeit wird für das „Polieren“ des Spiels genutzt.
Im Vergleich dazu sehen wir bei anderen Titeln viel kürzere Zeiträume, wie „Pierre485“ auf BlueSky zeigt. Hier einige Beispiele:
- Nintendo World Championships wurde 149 Tage vor dem Release bewertet.
- Zelda: Echoes of Wisdom schaffte es in 119 Tagen auf die Liste.
- Emio – The Smiling Man: Final Dance Challenge brauchte nur 113 Tage.
- Das Party-Highlight Super Mario Party Jamboree erhielt seine Freigabe nur 106 Tage vor Veröffentlichung.
Die kürzeren Zeitfenster zeigen, dass die Spiele oft noch bis zur letzten Minute überarbeitet werden, bevor sie auf den Markt kommen. Bei Super Mario Party Jamboree deutet das vielleicht darauf hin, dass die Entwicklung länger gedauert hat als geplant.
Some interesting data from recently released Nintendo titles (USK) :
• Mario & Luigi: Brothership was rated 301 days before release, the longest for an original Nintendo title since FE Engage (which was rated 515 days before release)
*USK is the German rating board— pierre485 (@pierre485.bsky.social) 16. November 2024 um 13:59
Bewertungen von USK, PEGI & Co: Könnten dadurch nicht massive Leaks vor Release eines Nintendo-Spiels entstehen?
Nicht nur Nintendo, sondern auch alle Hersteller von Videospielen müssen sich das wohl fragen. Immerhin gibt es immer wieder massive Leaks vor Release eines Spiels. Wie wir wissen sind es oft Mitarbeiter, die aus Frustration oder Kündigung eventuell Spielmaterial auf diversen Plattformen (Reddit, 4chan, YouTube) veröffentlichen. Manchmal fragt man sich auch ob nicht Bewertungsorganisationen Schuld daran sind. Der Bewertungsprozess erfordert die Bereitstellung vollständiger Spielversionen oder umfangreicher Builds, die dann an externe Prüfer weitergegeben werden. In diesen Phasen können Leaks auftreten. Man möchte hier natürlich niemanden etwas unterstellen, aber die Möglichkeit besteht.
Bewertungsorganisationen arbeiten mit verschiedenen Prüfern, die Zugang zu sensiblen Inhalten erhalten. Selbst bei strengen Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs) besteht immer ein Restrisiko, dass jemand Inhalte absichtlich oder versehentlich weitergibt. In der digitalen Welt, in der wir leben, werden Prüfungen oft digital weitergeleitet. Hacker könnten diese sensiblen Daten abfangen. Beispiele dafür gab es in der Vergangenheit viele, darunter auch Nintendo-Spiele wie Pokémon & Co.
Insgesamt bleibt der Bewertungsprozess ein notwendiger, aber potenziell riskanter Schritt, insbesondere für hochkarätige Spiele.