Nike unter neuer Führung: Elliott Hill startet mit ambitionierten Plänen
Der Sportartikelgigant Nike hat kürzlich seine Ergebnisse für das zweite Quartal des Fiskaljahres veröffentlicht und dabei sowohl positive als auch herausfordernde Entwicklungen aufgezeigt. Mit einem Umsatz von 12,35 Milliarden US-Dollar übertraf das Unternehmen die Erwartungen von 12,13 Milliarden US-Dollar. Dennoch ist dies ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 13,39 Milliarden US-Dollar des Vorjahres. Die angepassten Gewinne pro Aktie lagen bei 0,78 US-Dollar, ebenfalls über den Schätzungen von 0,63 US-Dollar, jedoch unter dem Vorjahreswert von 1,03 US-Dollar.
Diese Ergebnisse markieren das erste Quartal unter der Führung des neuen CEOs Elliott Hill, der nach seiner Pensionierung im Jahr 2020 zurückgekehrt ist. Hill, der sich seit 60 Tagen im Amt befindet, eröffnete den Investoren-Call mit der Feststellung, dass Nike in der Vergangenheit seine „Besessenheit für Sport“ verloren habe. Sein Ziel ist es, den Sport wieder in den Mittelpunkt jeder Entscheidung zu stellen und das Storytelling der Marke neu zu beleben. Außerdem plant sein Team, den Markt über NIKE Direct und den Großhandel zu integrieren.
John Nagle, Chief Investment Officer bei Kavar Capital Partners, sieht in Hills Ansatz die richtige Richtung: „Die Erholung wird ein mehrjähriger Prozess sein, aber Hill scheint Nike zurück zu seinen Kernwerten zu führen.“ Trotz dieser positiven Zeichen fiel die Nike-Aktie im vorbörslichen Handel am Freitag um etwa 4 Prozent, da Analysten kurzfristige Margendrucke befürchten.
Im vergangenen Jahr ging der Aktienwert von Nike um mehr als 36 Prozent zurück. Das Unternehmen kämpft mit dem Fokusverlust auf seine Produkte und Vertriebspartner-Beziehungen und sieht sich nun Konkurrenten wie On Holding, Skechers und Hoka gegenüber. CFO Matthew Friend kündigte an, überschüssige Lagerbestände zu reduzieren und Platz für saisonale Produkte und neue Kollektionen für den Herbst und die Feiertage 2025 zu schaffen. Nike Digital wird sich zudem zu einem Vollpreis-Modell mit weniger Promotionen entwickeln.